Zusammenfassung
Die gleichzeitige Aufzeichnung der Lichtabsorption des Blutes in zwei verschiedenen Spektralbezirken (rot und ultrarot) ermöglicht es, alle Änderungen der Blutfarbe im strömenden Blut lebender Versuchstiere fortlaufend aufzuzeichnen. So konnte die Bildung von Methämoglobin bei der Atmung von Amylnitrit und bei der Injektion von NaNO2 im arteriellen Blut und im Blut des rechten Vorhofs bei Hunden fortlaufend registriert werden.
Das Methämoglobin entsteht augenblicklich beim Zusammentreffen des Blutes mit der giftigen Substanz, also bei Amylnitritatmung in der Lunge, bei intravenöser Injektion in der Vene, in die gespritzt wurde. Wird ein Hund, dessen Blut reichlich Methämoglobin enthält, nachträglich mit Cyankali (intravenös) vergiftet, so bildet sich im Blut sofort Cyanmethämoglobin, das Cyankali wird dadurch teilweise entgiftet.
Bei tödlicher Vergiftung eines Hundes durch 90 Sekunden lange Atmung von H2S (ein halbes Volumprozent H2S in der Inspirationsluft) bildete sich im Blut kein nachweisbares Sulfhämoglobin.
Beim Menschen konnte bei der Atmung von Amylnitrit in therapeutischen Dosen eine Bildung von Methämoglobin im Blut nicht nachgewiesen werden.
References
Matthes u. Gross: Naunyn-Schmiedebergs Arch.191, 369, 381, 391 (1939).
Peters u. van Slyke: Quantitative clinical. chemistry Methods. London 1932.
Matthes: Naunyn-Schmiedebergs Arch.181, 631 (1936).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 3 Textabbildungen.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Matthes, K., Gross, F. Über den Nachweis von Methämoglobin und Cyanmethämoglobin im strömenden Blut. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 191, 706–714 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02007591
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02007591