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Weitere Ergebnisse der Spaltlampenmikroskopie des vordern Bulbusabschnittes

VI. Abschnitt Cataracta traumatica und Cataracta complicata. Mit. Rückschlüssen auf die Entwicklung und den Aufbau der menschlichen Linse

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

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Literaturverzeichnis

  1. Z. f. A.,40. 220. 1908.

  2. In einem Falle allerdings konnte ich sie sicher nachweisen. Bei dem 64 jährigen Herrn M. D., mit beidseitiger Katarakt bei Myopie 9,0 D fand sich an der rechten, stärker getrübten Linse, Abb. 4a, im Pupillargebiet ein intensiv weißer Trübungsherd, der sich gegen die Umgebung durch eine rißartige zirkuläre Furche (vgl. Text zu Abb. 11 und 12 des Abschnittes IV, dieses Arch.108, 203) abgrenzte. Quer über diese Trübung zog eine gegabelte Kapselfalte in schräg horizontaler Richtung (Abb. 4a, gg). Die Falte zeigte bei passender Einstellung Chagringlanz. Unter den Falten und in deren Umgebung im durchfallenden Licht zahlreiche Vakuolen.

  3. S. Abschnitt Iris.

  4. I. e. der betreffenden konzentrischen Zone zugehörigen. Jede konzentrische Zone, also auch jede Diskontinuitätszone hat naturgemäß ihren eigenen Äquator.

  5. In der Krankengeschichte von 1892 ist von heftiger blutiger Lidsuggilation die Rede. Das Auge konnte nur mit Stielelevateur geöffnet werden. Außerdem bestand eine Oberlidrißwunde. Pat. wurde 14 Tage post trauma mit R S = 2/3 — 1 entlassen. Von der Linse wird nichts erwähnt. Der heutige Visus beträgt rechts nur noch 6/18 Glbn. Die Kontusionstrübungen prägten sich somit im vorliegenden, wie in manchen derartigen Fällen von Contusio bulbi, wohl erst längere Zeit nach dem Trauma deutlicher aus, eine Tatsache, die unfalltechnisch Beachtung verdient (vgl. auch die Beobachtung zu Abb. 3c).

  6. Gustav Freytag, Die Brechungsindices der Linse und der flüssigen Augenmedien des Menschen und höherer Tiere in verschiedenen Lebensaltern in vergleichenden Untersuchungen. Habilitationsschrift J. F. Bergmann, Wiesbaden 1908, S. 58.

  7. Freytag pflegte die Linsenproben mit einem Löffelchen zu entnehmen. Da nun, wie unsere Spaltlampenuntersuchungen ergeben, die Diskontinuitätszonen der äußeren Linsenschichten axial wesentlich näher beieinander liegen als äquatorial, so folgt, daß mit derFreytagschen Methode axial und äquatorial nicht gleichwertiges Material geholt werden konnte. Am Pol mußten tiefere Zonen mitkommen als am Äquator. Es geht also aus denFreytagschen Untersuchungen nicht hervor, daß ein und dieselbe Zone axial und äquatorial einen verschiedenen Index aufwies. Es ist daher die AnnahmeMathiessens, daß die oberflächlichste Schicht der Linse an allen Stellen gleichbrechend sei, noch nicht, wieFreytag annimmt, widerlegt (Freytag l. c. S. 43), und es sind auch die anderen DeduktionenFreytags unter den hier gegebenen neuen Gesichtspunkten zu beurteilen.

  8. Bei derartigen Beobachtungen stellten wir wiederholt fest, daß (irregulärer) HornhautastigmatismusVerbiegungen der Diskontinuitätszonen vortäuscht.

  9. Wie Abb. 26d zeigt, schiebt sich in den äquatorialen Teil der Alterskernzone das (lucide) zentrale Intervall J ein, ein nicht seltener Befund. Es entsteht dadurch eine Art Spaltung (Sp). N = Alterskernzone (vgl. ferner S. 182).

  10. Nach den vorliegenden Messungen ist der Index im Kernzentrum am größten und nimmt nach der Peripherie ab (vgl. z. B.Freytag l. c.). Daraus, daß die hintere embryonale Diskontinuitätszonestets wesentlich lebhafter reflektiert, als die vordere (Verf. Atl. d. Splm. Abb. 125), darf wohl geschlossen werden, daß die Indexänderung im homologen vorderen und hinteren Embryonalkerngebiet keine identische ist.

  11. Diese Annahme, daß jede Diskontinuitätszone in ihrer ganzen Ausdehnung einmal subkapsulär lag, also die Oberfläche der Linse bildete, erscheint durch die oben mitgeteilten Beobachtungen über Verlagerung traumatischer Träungen nach der Tiefe wenigstens für die oberflächlicheren Zonen hinreichend erwiesen. Wir sahen, daß diese trüben Zonen sich in bezug auf ihren Verlauf wie Diskontinuitätszonen verhalten, bzw. mit solchen zusammenfallen.

  12. Vgl. auch die Beobachtungen vonPetit (1730), die ophthalmometrischen Messungen vonBertrin-Sans bei Tieren (1893), die Untersuchungen vonHolth (1899) usw.

  13. Rabl (Über den Bau und die Entwicklung der Linse, Leipzig 1900), dem wir die ersten genaueren vergleichend anatomischen Untersuchungen über die Linse verdanken, bemerkt (S. 214): „Die Linsen des Menschen sind die flachsten von allen. Es gibt ja immerhin Säugetierlinsen, die vorn noch mehr abgeflacht sind als sie, aber nirgends ist die Wölbungbeider Flächen so gering, wie bei ihnen.“ Der Entwicklung des Nahtsystems hatRabl noch wenig Beachtung geschenkt. In bezug auf das Nahtsystem der erwachsenen Menschen erwähnt er eine Mehrstrahligkeit (es sollten 9 Strahlen sein). Beim Foetus und Neugeborenen sah er 3 Strahlen, über deren genauere Form und Anordnung er nichts bemerkt.

  14. Nicht eine Abplattung, wohl aber eine periphere Divergenz der Diskontinuitätszonen könnte auch noch durchSchrumpfung, und zwar durch ungleichmäßige, der von den verschiedenen Diskontinuitätszonen umschlossenen Linsenpartien zustande kommen. Die Schrumpfung müßte nämlich in äquatorialer Richtung eine stärkere sein, als in sagittaler, so daß eine Radiusverkürzung resultieren würde. Eine solche Schrumpfung müßte aber auch eine Radiusverkürzung der Linsenoberfläche (Vorder- und Hinterfläche) nach sich ziehen, so daß diese Hypothese mit den Tatsachen in Widerspruch stände. Doch ist einstweilen nicht untersucht, ob nichtneben der Abflachung, auch noch eine derartige Krümmungszunabme der schrumpfenden Kernpartien besteht und zur Erhöhung der Divergenz beiträgt.

  15. Die starke Hypermetropie, welche durchschnittlich dasNeugeborenenauge auszeichnet, scheint in den ersten Lebensjahren durch das Längenwachstum des Bulbus ausgeglichen zu werden, das nach den Untersuchungen vonWeiss (Ber. Heidelb. 1895) besonders lebhaft zwischen 1. und 3. Jahr stattfindet. Dieser angeborenen Hypermetropie steht die sog. Altershypermetropie gegenüber, die, soweit sie nicht einfach manifest gewordene Achsenhypermetropie ist, zum Teil auf Linsenabplattung, zum Teil auf senile Miosis (Gullstrand) bezogen wurde. Daß auch eine die Rinde ergreifende Indexerhöhung den Gesamtindex herabsetzen müßte, hat zuerstThomas Young bewiesen. Doch sprechen die IndexmessungenFreytags (die allerdings an kleinem Material angestellt sind) gegen eine derartige senile Indexänderung der Rinde. Die im Alter häufig (aber nicht konstant!) zu beobachtende Kammerabflachung ist in ihrer Ursache nicht abgeklärt. Mehrfach wurde sie als Ausdruck eines Nachvornerückens der Linse gedeutet. Diese Lageänderung würde eine entsprechende Verschiebung des hinteren Brennpunktes nach vorn zur Folge haben. Vielleicht kommt aber die Abflachung durch eine Linsenverdickung zustande. Spaltlampenuntersuchungen in dieser Richtung wurden noch nicht angestellt.

  16. Lewandowsky stellte den Fall am 29. XI. 1917 in der Med. Ges. Basel vor. Damals bestanden noch keine Sehstörungen (vgl. Korr.-Blatt f. Schweizer Ärzte, 1918, Nr. 29). Das Krankheitsbild der Neurodermitis disseminata wird, wieLewandowsky bemerkt, auch heute noch häufig mit dem des chronischen Ekzems verwechselt.

  17. Prof.Lutz, Vorstand der hiesigen dermatologischen Klinik, hatte die Freundlichkeit, die vonAndogsky mitgeteilten Krankengeschichten nachzusehen, und ist der Ansicht, daß es sich in Fall 2–4Andogskys mit Wahrscheinlichkeit ebenfalls um Neurodermitis disseminata gehandelt hat.

  18. Ob die vonRothmund im Corium nachgewiesenen Tropfen wirklich Fett waren, ist nicht zu entscheiden. Wurden doch zu jenen Zeiten auch die Myelintröpfchen des Stars als Fett angesprochen. KollegeLutz, der die Freundlichkeit hatte, dieRothmundsche Beschreibung nachzusehen, teilt mir mit, daß Neurodermitis mit Sicherheit nicht vorlag, daß aber eine bestimmte Diagnose sich heute nicht mehr stellen lasse. Es handelte sich anscheinend um einen entzündlichen, atrophisierenden und wohl auch sklerosierenden Prozeß, mit sekundärer Atrophie der Epidermis.

  19. Die Pünktchen sind wohl die veränderten Epithelzellen (Verf. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.66, 282). Die Strahlen der Starrosette entsprechen m. E. den Radiärfirsten der Irisrückfläche, in deren Bereich die Noxe auf die Linse stärker wirkt.

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Die Abbildungen sind auf 4/5 verkleinert.

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Vogt, A. Weitere Ergebnisse der Spaltlampenmikroskopie des vordern Bulbusabschnittes. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 109, 154–204 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02005242

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