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Bemerkungen zur Lebensweise und Bekämpfung des KieferntriebwicklersEvetria (Rhyacionia) buoliana Schiff

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Anzeiger für Schädlingskunde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In den Jahren 1950 bis 1955 trat in Bayern der KieferntriebwicklerEvetria (Rhyacionia) buoliana Schiff. in Massenvermehrung. Innerhalb der bayrischen Kieferngebiete lagen die Hauptschadensstellen sämtlich auf armen Sandoder Schotterböden. Bei mehrjährigen Angriffen wurde der Höhenzuwachs ganz ausgeschaltet, wobei kennzeichnende Wuchsformen entstehen. Zur Beendigung der Gradation trugen die Winter 1954/55 und 1955/56 mit ihren tiefen Temperaturen durch stark erhöhte Raupensterblichkeit das meiste bei, Parasitenbefall trat demgegenüber stark zurück.

Die Bekämpfungsversuche wurden mit dem innertherapeutischen Präparat Systox begonnen, später wurde das weniger giftige Metasystox dazugenommen. Der Phosphorsäureester Dipterex-Emulsion, kein echtes innertherapeutisches Insektizid, zeichnete sich dennoch durch beträchtliches Eindringvermögen aus und zeigte großte Toxizität gegenüber den Wicklerraupen, so daß er unter den drei untersuchten Mitteln am besten wirkte. Die erforderlichen hohen Konzentrationen lassen die Systox-Spritzbrühe als so bedenklich erscheinen, daß dieses Präparat in diesem Falle für die Praxis nicht empfohlen werden kann. Bei Metasystox oder Dipterex bestehen diese Bedenken nicht.

Nachdem die ersten Versuche bei den üblichen Konzentrationen keine befriedigenden Ergebnisse brachten, wurden die Konzentrationen auf das 10–20fache (0,5% bis 1%) erhöht. Damit ließen sich gute Erfolge erzielen. wenn auch nicht immer restlose Abtötung erreicht wurde. Falsch wäre es jedoch, an den Mittelkosten sparen zu wollen, da damit der Erfolg stark in Frage gestellt wird. Phytotoxische Erscheinungen traten in keinem Falle auf.

Für eine erfolgreiche Bekämpfung kommt nur der Zeitraum von August bis November in Frage. Eine Frü hjahrsbehandlung ist mit einer beträchtlichen Wirkungseinbuße verbunden, so daß sie nicht empfohlen werden kann.

Die Verwendung von Dieselöl als Trägermittel der Insektizide erwies sich — bei sehr guter Wirkung — wegen mehrfachen Pflanzenschädigungen als ungeeignet.

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Für die gewährte Unterstützung bei dieser Untersuchung sei den Amtsvorständen der Forstämter Amberg, Geisenfeld, Neuhaus/P., Schnaittenbach und Selb an dieser Stelle herzlich gedankt. Die verwendeten Insektizide stellten die Farbenfabriken Bayer, Leverkusen freundlichst zur Verfügung, wofür ebenfalls gedankt sei.

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Wachtendorf, W. Bemerkungen zur Lebensweise und Bekämpfung des KieferntriebwicklersEvetria (Rhyacionia) buoliana Schiff. Anzeiger für Schädlingskunde 32, 59–61 (1959). https://doi.org/10.1007/BF02000522

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