Im Jahre 1951 wurde im Kampinos-Nationalpark, einem großen Waldgebiet in der Nähe von Warschau, ein Wiedereinbürgerungsversuch des Elches unternommen. In einem 165 ha großen Gatter wurden 5 Elche (2 ♀ ♀, 3 ♂♂) gehalten, deren Zahl sich bis 1955 auf 25 Stück vergrößerte. Dann wurde den Elchen sukzessiv die volle Freiheit gegeben. Sie besiedelten allmählich das gesamte Gebiet des Nationalparks. Bis 1965 erreichte der Bestand eine Zahl von ca. 80 Stück. Die jährliche Vermehrungsrate betrug anfangs 1,6 Jungen je Weibchen, fiel dann aber langsam bis auf 0,90 im Jahre 1965. Es konnten 66 Todesfälle notiert werden, die auf natürliche und vom Menschen verursachte Abgänge aufgeteilt werden konnten. Stark war der Wandertrieb der Elche. Eine ziemlich große Zahl von ihnen wanderte aus dem Kampinos aus. Untersuchungen über die Geschlechtsstruktur der Elchpopulation ergaben, daß sich das Zahlenverhältnis der Geschlechter allmählich immer mehr zugunsten der weiblichen Tiere verschob, was einen schnelleren Anstieg der Bestandsgröße zur Folge hatte. Weiter wurden Beobachtungen über den Mechanismus der Besiedlung neuer Gebiete durch den Elch unternommen. In den Jahren 1962–1965 wurden Anzeichen von Überdichte der Population vermerkt. Die Migrations-intensität nahm zu, Brunftkämpfe wurden häufiger die Vermehrungsrate verringerte sich. Diese Erscheinungen wurden als Selbstregulation der Population gedeuter. Schließlich wird die Qualität des Kampinos-Elches analysiert.