Zusammenfassung
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1.
Unter Einbeziehung des vom Verfasser bereits früher angegebenen chemischen Trennungsverfahrens („Salzsäure-Chloroformmethode”) wurde ein sowohl auf das Blut als auch auf Blutserum anwendbares Verfahren zur quantitativen Bestimmung kleinster Mengen von Protoporphyrin sowie von Hämatoporphyrin neben Protoporphyrin beschrieben, zu dessen Anwendung zweckmäßig 50–100 ccm Blut oder 25–100 ccm Serum benutzt werden. Für die dabei erforderlichen spektrographischen Aufnahmen eignet sich ein Spektrograph mit einem Cornuprisma und Quarzflußspatachromaten von etwa 40 cm Brennweite. Für besonders genaue Ortsbestimmungen der Porphyrinviolettbande werden zur Kontrolle Aufnahmen der Porphyrinauszüge mit dem vom Verfasser angegebenen Gitterspektrographen unter Benutzung der Nernst-Lampe und der Helium- oder Quecksilber-Heliumspektralröhre14 hergestellt. Die Ausführung der Blutuntersuchung geschieht im wesentlichen in einem vor Tageslicht geschützten Raum. Wegen der Empflindlichkeit der in Betracht kommenden sehr schwachen Porphyrinlösungen muß die Untersuchung einschließlich der spektrographischen Aufnahmen ohne längere Unterbrechung durchgeführt werden.
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2.
Bei blutfreier Kost konnte in 50–100 ccm Blut bei unseren Kranken Koproporphyrin spektrographisch nicht nachgewiesen werden.
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3.
Der nachweisbare Gehalt des Blutes an Protoporphyrin betrug in unseren Fällen bei blutfreier Kost ungefähr 9–19 γ%, der Gehalt der Blutinnere Erkrankung komplizierten Falle betrug der Gehalt des Blutes an Protoporphyrin 170 γ%. Im Blute von 6 gesunden Männern (Blutspendern) fanden wir einen durchschnittlichen Protoporphyringehalt von 13 γ%.
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4.
Nach peroraler, bei blutfreier Kost über eine Reihe von Tagen hin durchgeführter Behandlung mit Hämatoporphyrin („Photodyn”) in den nach J. Hühnerfeld anzuwendenden Dosen konnte in der Regel im Blute Hämatoporphyrin spektrographisch nicht nachgewiesen werden, so daß in unseren Fällen ein etwa doch vorhanden gewesener Gehalt an Hämatoporphyrin unterhalb einer Konzentration von 2 γ% gelegen haben dürfte. Nur in einem Falle wurde eine Andeutung von Violettabsorption erhalten, die auf Hämatoporphyrin bezogen werden kann.
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5.
Nach intramuskulärer Zufuhr von Hämatoporphyrin bei denselben Fällen konnte in 100 ccm Blut ausnahmslos ein in Chloroform unlösliches Porphyrin nachgewiesen werden, das in den von uns geprüften Eigenschaften mit denen des Hämatoporphyrins übereinstimmte. Der Gehalt betrug 3–13 γ%.
Literatur
Nencki u. Sieber: Naunyn-Schmiedebergs Arch.24, 444 (1888).
Hühnerfeld, J.: Med. Welt1929, Nr. 43;1930, Nr. 34;1931, Nr. 17; Psychiatr-Neurolog. Wschr.1931, Nr. 15;1936, S. 21 (dort Schrifttum); Z. Neurolog.154, 4-5 (dort Schrifttum); vgl. auch Max Müller: Prognose und Therapie der Geisteskrankheiten, S. 97. Leipzig, G. Thieme, 1936.
Meyer-Betz, Fr.: Dtsch. Arch. f. klin. Med.112, 476 (1913).
Hausmann, W.: Grundzüge der Lichtbiologie und Lichtpathologie. Berlin, Urban & Schwarzenberg, 1923.
Grzeschiuchna, B.: Zur Kenntnis der natürlichen Porphyrine. Diss. Hamburg, 1930.
Hutschenreuter, R.: H. S.222, 161 (1933).
Gildemeister, H.: Z. f. d. ges. exper. Med.102, 58 (1937).
Jakob, A.: Naunyn-Schmiedebergs Arch.189, 272 (1938).
Häcker, W.:Ebenda184, 723 (1937).
Wegen einer außerhalb des Organismus von K. Hinsberg und R. Ammon beobachteten Hemmung der Autoxydation von Leinölsäure durch Porphyrine vgl. man H. S.246, 139 (1936). Vergl. auch die neuen Versuche von Hinsberg u. Merten, Biochem. Z.1938, Bd. 299, S. 137. (Anm. b. d. Korrektur.)
Vgl. Hijmans van den Bergh: Klin. Wschr.1932, Nr. 37, S. 1534; Dtsch. med. Wschr.1928, Nr. 36, S. 1492; K. Lageder: Klin. Wschr.1936, Nr. 9, S. 296.
Man vgl. Schumm, O.: H. S.132, 36 (1924);139, 219 (1924); A. Papendieck u. K. Bonath: H. S.144, 60 (1925).
List, P.: H. S.135, 95 (1924).
Die Lichtempfindlichkeit wird leicht unterschätzt. Bezüglich des aus Hämoglobin chemisch dargestellten Protoporphyrins (damals als α-Hämatoporphyroidin bezeichnet) hat Verfasser bereits 1924 nähere Angaben über die Zersetzlichkeit der Lösungen mitgeteilt [H. S.139, 219 (1924)]. Auch K. Lageder betont die Zersetzlichkeit.
Die Behandlung salzsaurer Porphyrinauszüge mit Chloroform zur Trennung in chloroformlösliche und chloroformunlösliche Anteile ist erstmalig auf meine Veranlassung von meinem Mitarbeiter A. Papendieck [H. S.128, 109 (1923);133, 97 (1924);140, 16 (1924)] bei der Prüfung von Faecesauszügen auf verschiedene Porphyrinfarbstoffe, von mir selbst bereits bei der ersten rein chemischen gewinnung von Protoporphyrin [H. S.132, 34 (1924);139, 219 (1924)] (derzeit als α-Hämatoporphyroidin bezeichnet) aus Hämoglobin angewandt und später als Verfahren zur Trennung von Porphyrinen beschrieben (Spektrochemische Analyse. S. 151). Papendieck und Bonath bedienten sich der Extraktion mit Chloroform bei der rein chemischen Gewinnung von Protoporphyrin (=Hämaterinsäure) aus Hämin nach der von ihnen ausgearbeiteten Hydrazin-Eisessig-Methode [H. S.134, 158 (1924);144, 60 (1925);150, 261 (1925);152, 215 (1926)].
Vgl. Schumm, O.: Spektrochemische Analyse. Jena 1927.
Papendieck, A.: H. S.136, 293 (1924); vgl. auch O. Schumm: H. S.142, 213 (1924).
Fischer, H., u. W. Zerweck: H. S.132, 16, 17 (1924). Der dortige Ausspruch „Ganz auffallend ist der im Verhäultnis zu normalen Seren geringe Gehalt an Porphyrin des Pat. Petry” ist wohl auf Beobachtungsfehler zurückzuführen.
Vgl. Hijmans van den Bergh: Klin. Wschr.1933, S. 586.
Schumm, O.: H. S.126, 194 (1923);132, 70 (1924). „Spektrochemische Analyse”, S. 165, 166, Jena 1927; W. Häcker: Naunyn-Schmiedebergs Arch.184, 723 (1937).
Nach Watson und Clarke, [Proc. of the Soc. exper. Biol. and Med.36, 65 (1937)] soll der Protoporphyringehalt größtenteils in den Reiticulocyten enthalten sein.
Hijmans van den Bergh, u. A. J. Hijman: Dtsch. med. Wschr.1928, Nr. 36.
Hijmans van den Bergh u. Grotepass: Klin. Wschr.1938, S. 586; C. Angeleriu. E. Vigliani: Das Porphyrin der roten Blutkörperchen; K. Lageder: Untersuchungen über Porphyrinvermehrung in den Erythrocyten. Klin. Wschr.15, 296 (1936).
Man vgl. hierzu die Ausführungen auf S. 533.
Schumm, O.: H. S.153, 233 (1926); vgl. O. Schumm: H. S.126, 171 (1923).
Schumm, O.: H. S.98, 123 (1916);105, 158 (1919);132, 62 (1924).
Schumm, O.: Spektrochemische Analyse natürlicher organischer Farbstoffe. Jena, G. Fischer, 1927; vgl. auch „Die spektroskopische und spektrographische Untersuchung des Blutes” in Bd. II des Handb. d. allgem. Hämatologie. Berlin, Urban & Schwarzenberg, 1933.
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Nach gemeinsam mit G. Knop durchgeführten Untersuchungen.
Mit 26 Abbildungen auf 3 Tafeln.
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Schumm, O. Über den Porphyringehalt des Blutes unter besonderer Berücksichtigung der Einwirkung von Hämatoporphyrin. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 191, 529–543 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01998850
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