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Die Anaphylaxie in der Augenheilkunde

Erwiderung auf die gleichlautende Arbeit von A. Rados in Bd. LXXXIX, 3. S. 562

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

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Literatur

  1. Die ausführlichen Protokolle sollten später gelegentlich der Bearbeitung der pathologischen Anatomie mitgeteilt werden. Zum Beweis, dass auch hierbei unter günstigen Bedingungen lokale Anaphylaxie auftrat, diene die folgende, noch nicht veröffentlichete Nebeneinanderstellung. Zu diesen Versuchen wurden nur Tiere verwendet, welche die erste Injektion ohne bemerkenswertere Reaktion überstanden haben, was, wie ich hervorheben möchte, bei den Versuchen mit Linseneiweiss nicht so konstant erreicht wurde, wie mit der stärker verdünnten Uveaemulsion „B“. Mit Rücksicht auf die Einfachheit der Versuche genügt hier der kurze Auszug aus einem solchen Protokoll: Versuche mit Linsenextrakt „B“. (Kaninchen. Pathol. Anat. Versuch LXXXII. S. 99.) I. Injekt.: 20 Teilstriche (0,1 ccm) der Rinderlinsenemulsion „B“ (5 Linsen auf 40,0 ccmNaCl in den Glaskörperraum des linken Auges. Verlauf: Nach 24 Stunden: keine Reizung. Ophthalmoskopisch feine Trübung im Glaskörper. Nach 3 Tagen: Auge reizfrei. Nach 1 Woche: bei einem Tier geringe Exsudatflocke auf der sonst reizfreien Iris. Die andern Augen reizfrei. Nach 2 Wochen: Auge reizfrei, körnige Trübung an der Hinterfläche der klaren Linse. Nach 4 Wochen: Augen dauernd reizfrei. Abgesehen von den geringen Trübungen im Glaskörperkanal, normal. II. Injekt. (Reinjektion) in den Glaskörperraum desselben Auges. Intervall 4 Wochen. Menge: 20 Teilstriche (0,1 ccm) der Rinderlinsenemulsion „B“ (5 Linsen auf 40,0 ccmNaCl.) Verlauf: Nach 24 Stunden: Iris stark hyperämisch, Pupille eng, Exsudatmasse am Pupillarrand. Nach 3 Tagen: Cornea diffus getrübt, Iris noch stark gereizt. Nach 10 Tagen: Cornea aufgehellt, Iris stark gereizt, Pupille eng, Vorderkammer tief, Tension abgenommen. Nach 2 Wochen: Cornea klar. Hintere Synechien, Katarakt, tiefe Kammer. Nach 3–4 Wochen: Iris atrophisch, Cataracta complicata, hintere Synechien, fortschreitende Phthisis bulbi. Es zeigte sich also, dass man auch mit Linseneiweiss bei geeigneter Versuchsanordnung „lokale Anaphylaxie“ hervorrufen kann. Die Hauptsache ist die geeignete Auswahl der Verdünnung. Nach unseren Erfahrungen (loc. cit. S. 75) sind die von uns sog. Emulsionen „B“ zu den lokalen Anaphylaxieversuchen gut brauchbar. Es traten nach der I. Injektion, insbesondere mit Uveaemulsion „B“ keine direkten Reizerscheinungen auf. Bei Verwendung der Linsenemulsion „B“ wurden bei einzelnen Versuchstieren 3 bis 4 Tage später entzündliche Veränderungen beobachtet, die später zurückgingen. In selteneren Fällen traten am 14. Tage, also geraume Zeit später, erheblichere Reizerscheinungen auf, die als die seltenere Form der Anaphylaxie nach einmaliger Injektion gedeutet werden können. Im Gegensatz dazu trat bei allen Tieren, und namentlich auch bei solchen, welche auf die erste Injektion mit keinen oder nur geringsten entzündlichen Reaktionen geantwortet haben, innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Reinjektion eine viel schwerere Entzündung auf, welche dann ausnahmslos zu einer vollkommenen Destruktion führte. Diese unverhältnismässig stärkere Entzündung nach der Reinjektion haben wir, in Übereinstimmung mit den früheren Beobachtern, als eine Form der lokalen anaphylaktischen Entzündung am Sehorgan bezeichnet.

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v. Szily, A. Die Anaphylaxie in der Augenheilkunde. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 91, 227–237 (1916). https://doi.org/10.1007/BF01997043

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