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Über einen Fall von angeborener beiderseitiger Tritanopie (Blaublindheit)

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

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Literatur

  1. Dem hiesigen Augenarzt, Herrn Dr. Löser, verdanke ich eine diesbez. sorgfältige Untersuchung.

  2. Theodor Fischer, Kassel 1878.

  3. Auch von theoretischem Standpunkt aus ist erst kürzlich die Berechtigung, Tafel 10 diagnostisch für Blaublindheit zu verwerten, bezweifelt worden. v. Kries in Nagels Handbuch der Physiologie. Bd. III. 1. S. 167. 1904.

  4. Vgl. Guttmann, A., Bericht über den I. Kongress f. exp. Psychologie in Giessen, herausg. v. F. Schumann, S. 14 und meine Dissertation.

  5. Grunert, K., in v. Graefe's Arch. f. Ophthalm. Bd. LVI. S. 132 ff.

  6. J. F. Bergmann, Wiesbaden 1898.

  7. Sitzungsbericht d. Akad. d. Wissenschaften zu Berlin vom 29. Juli 1886. S. 805 ff.

  8. Letzthin von Piper, Zeitschr. f. Psych. u. Phys., Bd. XXXVIII, kurz beschrieben.

  9. Arth. König, Die Grundempfind. in normalen und anomalen Farben-systemen. Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane. Bd. IV. 1892. S. 241 ff.

  10. J. v. Kries, Über Farbensysteme. Dies. Zeitschr. Bd. XIII. S. 253.

  11. Vgl. v. Kries a. d. auf S. 3 angef. Orte!

  12. M. v. Vintschgau, Physiolog. Analyse eines Falles part. Farbenblindheit. Pflügers Arch. f. d. ges. Phys. Bd. XLVIII. S. 431, Bd. LVII. S. 191 und Ewald Hering, Über einen Fall von Gelbblaublindheit. Bd. LVII dess. Archivs. S. 308 ff.

  13. Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane. Bd. XIII. S. 298.

  14. Piper, H., Beobachtungen an einem Fall von totaler Farbenblindheit des Netzhautzentrums im einen und von Violettblindheit des andern Auges. Ebenda Bd. XXXVIII. S. 155.

  15. v. Kries, Über Farbensysteme. Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane. Bd. XIII. S. 252 u. 321.

  16. König, A., Über ‚Blaublindheit“. Aus d. Sitzungsbericht d. Akad. d. Wissensch. in Berlin 8. Juli 1897. S. 718 ff.

  17. Auf dem andern Auge des Piperschen Farbenblinden bestand eine doppelte Art der totalen Farbenblindheit: bei Dunkeladaptation die typische Helligkeitsverteilung des Totalfarbenblinden, bei Helladaptation diejenige, wie wir sie ungefähr beim normalen, helladaptierten Farbentüchtigen finden (Maximum bei ungefähr 590 µµ). Der Autor sieht hierin mit Recht einen neuen Beweis für die Duplizitätstheorie, wie sie Parinaud und v. Kries aufgestellt haben, anderseits sieht er keine Möglichkeit für die Helmholtzsche Theorie in ihrer jetzigen Fassung, sich mit dem obigen Befund beim helladaptierten Auge abzufinden, es sei denn, dass man auf die dehnbare Ficksche Lehre von der Änderung der Erregbarkeit — m. E. im wesentlichen nur eine exakte Umschreibung der Tatsachen — zurückgreife. U. a. glaubt Piper gegen den Erklärungsversuch, es läge etwa eine Reduktion der drei Komponenten auf eine einzige, die Rot- oder Grünkomponente, vor, als ‚schwerwiegendes Argument“ anführen zu müssen, dass dann ja das Spektrum in Abstufungen einer einzigen Farbe, nämlich rot oder grün erscheinen müsse. Mag auch die Ablehnung dieses Erklärungsversuches an sich richtig sein, so muss doch dieser Motivierung aus prinzipiellen Gründen widersprochen werden. Es muss von neuem betont werden, dass solche Folgerungen, wie die obige Pipers, doch nur dann Berechtigung hätten, wenn die Dreikomponententheorie den Anspruch erhöbe, die Komponententeilung erstreckte sich unverändert auf die zentralsten, nach v. Kries ‚terminalen“ Prozesse, denen die Empfindungen unmittelbar entsprechen. Die Annahme einer derartigen, dem komplizierten anatomischen Bau gegenüber geradezu unwahrscheinlichen Gliederung des Farbenwahrnehmungsapparates (vgl. v. Kries, Zeitschr. f. Psychol. Bd. XIII. S. 315 ff.) ist zwar den Anhängern dieser Theorie wiederholt zugeschrieben worden, und doch haben gerade hervorragende und entschiedene Vertreter derselben, teils schon seit Jahrzehnten, für die Beschränkung der Dreikomponentengliederung auf die peripheren Prozesse gekämpft. So Donders, 1881 in v. Graefe's Arch. f. Ophthalm. Bd. XXVII. 1. Vor allem v. Kries: 1882, in „Die Gesichtsempfindungen und ihre Analyse“, S. 168 ff. in der Zeitschr. f. Psychol. u. Physiol. d. Sinnesorgane. Bd. IX. S. 123; daselbst Bd. XIII, S. 313, 316 u. a. a. O.; auch König hat sich dieser Auffassung angeschlossen (siehe Sitzungsbericht d. Akad. d. Wissensch. zu Berlin 1897, S. 718 ff.).

  18. Bei dieser Auffassung der Dreikomponententheorie muss natürlich auch die von Piper unbedenklich gegebene Beantwortung einer Frage, welche Empfindungen etwa resultieren, wenn eine oder mehrere Komponenten ausfallen, als ausserhalb der Kompetenz abgelehnt werden. Die Möglichkeit, dass eine zentrale Ursache, etwa wie sie Ebbinghaus in seiner Theorie (1893) zuliess und neuerdings G. E. Müller in seiner Theorie für die bekannten, dem Piperschen analogen Fälle ausführlich erörtert (siehe Bericht über den I. Kongress f. experim. Psychol. in Giessen. 1904. Bd. II. S. 9), bei dieser totalen Farbenblindheit im Spiel sei, ist von Piper anscheinend nicht erwogen worden, und doch musste die konstatierte Schwäche des Farbensinnes, die auf dem andern Auge neben der Violettblindheit bestand, darauf hinweisen. Selbst aber bei sicherm Ausschluss einer zentralen Ursache könnte der Pipersche Einwand die Dreikomponententheorie nicht belasten, de ja stets angenommen wurde, dass die drei Komponenten die Empfindungen nicht direkt, um die Worte v. Kries zu gebrauchen, sondern indirekt, nämlich (abgesehen von noch andern Faktoren) durch das Äquivalenzverhältnis der Komponenten zueinander bestimmen. — Anderseits ist Piper wohl zuzugeben, dass in diesem Falle die Annahme des isolierten Wirkens der normalen Schwarzweiss-Substanz nach Hering mit Hinzunehmen der Stäbchentheorie die Sachlage gut erklärt: nur muss man erwähnen, dass bei der zugleich geforderten definitiven Preisgabe der ‚spezifischen Helligkeit“ die andersartigen Helligkeitskurven der Protanopen, Deuteranopen, rotanomalen Trichromaten um so unerklärlicher für die ursprüngliche Theorie Herings würde.

  19. Loc. cit.

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Levy (Suhl), M. Über einen Fall von angeborener beiderseitiger Tritanopie (Blaublindheit). Graefes Arhiv für Ophthalmologie 62, 464–480 (1906). https://doi.org/10.1007/BF01996728

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