Untersuchungen über die proteolytischen Fermente der Rana temporaria in verschiedenen Stadien der Metamorphose

Zusammenfassung

Die Gewebe der Kaulquappen wurden in verschiedenen Stadien der Metamorphose auf ihren Gehalt an eiweißspaltenden Fermenten untersucht.

Es ergab sich das Vorhandensein von Dipeptidase, Trypsin und Kathepsin. Die Versuche zum Nachweis einer Pepsinwirkung fielen negativ aus.

Die Trypsinwirkung war deutlich und ziemlich gleichmäßig in den Stadien der Prometamorphose und der Metamorphose. In dem Stadium der vollendung der Metamorphose (bei jungen Fröschen) wurde nur eine sehr schwache Trypsinwirkung festgestellt. Beine und Schwanz aller drei Gruppen enthielten kein Trypsin.

Am ausgeprägtesten war die Kathepsinwirkung. Sie war in allen drei Stadien der Metamorphose und in allen einzelnen Teilen (Leiber, Beine und Schwänze) überaus stark. Die relativ kleinsten Werte zeigte die Kathepsinwirkung in dem Stadium vor der Metamorphose. Sie erreichten während der Metamorphose ihren Höhepunkt und sanken nach Vollendung der Metamorphose, so daß hier die Werte eine Mittelstellung gegenüber den Werten bei den ersten zwei Stadien einnehmen.

Es ergab sich ferner in allen drei Stadien der Metamorphose und in allen einzelnen Körperteilen eine deutliche Dipeptidasewirkung.

Daß die Fermentwirkung sich in den Leibern als höher herausstellte wie in den Gliedmaßen war von vornherein zu erwarten, da die Leiber die Verdauungsorgane enthielten. Es ist aber wohl möglich, daß, wenn wir die Fermentwirkung der Verdauungsorgane ausschalten, die Bestimmung der Fermentwirkung der Gliedmaßen relativ größere Werte ergeben würde.