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Über Polyserositis chronica fibrosa und verwandte Zustände

Ein Fall von Zuckergußdarm

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Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Es gibt eine in das Gebiet der Polyserositis fibrosa gehörige isolierte chronische Entzündung des Darmbauchfells, die zum Bilde des Zukkergußdarmes führt; die Fälle sind selten.

  2. 2.

    Der Prozeß beginnt im Gegensatz zu den meisten anderen Polyserositiden am Peritoneum des Darmes unter Freilassung des Peritoneum parietale und schreitet nur wenig nach oben fort. Nur selten wird der Überzug der Organe der oberen Bauchhöhle (Leber, Milz, Magen) verdickt gefunden, und bis zum Zwerchfell oder gar in die Brusthöhle dringt der Prozeß nie vor, da infolge der erheblichen Schrumpfung des Darmrohres der Tod zu früh eintritt.

  3. 3.

    Der Prozeß ist keine Peritonitis exsudativa mit Verklebungen, nachfolgender Organisation und Verwachsungen, sondern eine schichtweise, trockene Serositis fibrosa ohne erhebliche Verwachsungen; die Schichten kann man manchmal abziehen.

  4. 4.

    Da die Leber, Milz, das Zwerchfell und das seitliche Bauchfell in diesen Fällen gar nicht oder nur sehr wenig befallen sind, fehlt der Ascites oder ist nur ganz gering entwickelt.

  5. 5.

    Der Prozeß verläuft sehr langsam. Die Patienten erkranken meist unter unklaren Ileussymptomen und kommen zur Operation; durch Spaltung der Schwarten und Befreiung der Darmschlingen aus ihrer Umklammerung kann eine wesentliche Besserung erzielt werden; Dauerheilung fraglich.

  6. 6.

    Über die Ursache des isolierten Zuckergußdarmes ist nichts bekannt, doch handelt es sich wohl um eine örtliche entzündliche Erkrankung des Darmbauchfells ohne Beteiligung der anderen Serosen.

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Borrmann, A. Über Polyserositis chronica fibrosa und verwandte Zustände. Virchows Arch. path Anat. 264, 700–729 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01994898

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