Zusammenfassung
Aus den mitgeteilten Untersuchungsergebnissen geht hervor, daß in der Zwiebel eine die Cholerese anregende Substanz vorhanden ist. Die wirksame Substanz dürfte an der Leberzelle selbst angreifen und wirkt auf die Cholerese in dem Sinne, daß sowohl die Gallenmenge wie die spezifisch gallenfähigen Substanzen vermehrt ausgeschieden werden. Damit reiht sich die Zwiebelcholerese in den Choleresemechanismus der aus den Pflanzen gewonnenen Extrakten allgemein ein. Diese Wirkung steht, wie wir anfangs dargestellt haben, der Wirkung des Decholins gegenüber, das vorwiegend eine Sekretionsanregung bei gleichzeitiger Verdünnung der Galle an gallenfähigen Substanzen bewirkt. Die Isolierung des wirksamen Prinzips selbst war bisher noch nicht möglich. Dagegen gelang es in einem entsprechenden Verfahren, die wirksame Substanz wesentlich zu konzentrieren.
Die Untersuchungen über die Wirksamkeit der Artischocken auf die Cholerese haben die bereits früher beobachtete choleretische Wirksamkeit erneut bestätigt. Dagegen war es nicht möglich, beim Schwarzrettich eine derartige Wirkung nachzuweisen.
Der Firma Hoffmann—La Roche, Basel, danken wir auch an dieser Stelle für die bereitwillige Unterstützung der Arbeit und für die Überlassung der verschiedenen Präparate.
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Schindel, L. Über pflanzliche Choleretica. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 175, 313–321 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01986778
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