Über die Kumulationsneigung und Eliminationsfähigkeit von Digitaliskörpern beim Kaltblüter

Zusammenfassung

Die Prüfung der Kumulation von Digitoxin beim Frosch ergab, daß dieser Kaltblüter täglich etwa 50–70% der letalen Dosis zu eliminieren vermag. Daraus läßt sich ein Eliminationskoeffizient von etwa 0,083 mg/kg und Stunde berechnen. Das Digitoxin wird nach vergleichenden Berechnungen, also etwa 80 mal schneller als beim Warmblüter, unwirksam, und selbst 12- bis 40 mal schneller als das Strophanthin beim Warmblüter.

Diese Beobachtung bei der Kumulationsprüfung fand eine Bestätigung bei der direkten Ermittlung des im Harn von Wasserfröschen ausgeschiedenen Digitoxins. Nach Injektion von 0,003 mg Digitoxin pro g bei mehreren Fröschen wurden von dieser Menge etwa 40 bis 50% in den ersten 24 Stunden ausgeschieden, und zwar hauptsächlich in Form von Glykosid und nur teilweise als Genin. In den weiteren 24-Stunden-Harnmengen konnten nur noch Spuren von herzwirksamen Stoffen nachgewiesen werden.

Die schnellere Digitaliselimination beim Frosch scheint dessen geringere Empfindlichkeit zu erklären. Aus der letalen Digitoxindosis am ganzen Frosch und am isolierten Herzen läßt sich ein Verteilungsverhältnis von etwa 3% der Gesamtglykosidzufuhr auf das Herz berechnen; es scheint also im Froschherzen relativ weniger gebunden zu werden als beim Warmblüter.