Über die Wirkung von Strophanthin auf den Gasstoffwechsel des insuffizienten Herzens

Zusammenfassung

• 1. Es wurde die Wirkung von Strophanthin auf Hämodynamik und Gasstoffwechsel des insuffizienten Herzens untersucht (Spontaninsuffizienz, Histaminschädigung, Barbitursäureschädigung).

• 2. Hämodynamisch führt Strophanthin entsprechend den Angaben der Literatur zu einer Besserung der Herzleistung mit Steigerung der Suffizienzgrenze; die Coronardurchblutung nimmt unter Strophanthin meistens ab.

• 3. In der Mehrzahl der Versuche tritt unter Strophanthin am insuffizienten Herzen, dessen O₂-Verbrauch gegenüber der Norm vermindert ist, — trotz kleiner werdender Faserlänge — eine Zunahme des Sauerstoffverbrauchs ein.

• 4. Die Sauerstoffausnutzung des Coronarblutes nimmt meist zu; auch in der Abnahme der R. Q. dokumentiert sich die allgemeine Tendenz zur Umkehr der am insuffizienten Herzen aufgetretenen Veränderungen.

• 5. Als Ursache der Beseitigung des am insuffizienten Herzen bestehenden Sauerstoffmangels wird in Analogie zu früheren eigenen Versuchen eine Steigerung der kapillaren Sauerstoffdiffusion durch Strophanthin angenommen.

• 6. Direkte Zusammenhänge zwischen Besserung von Herzleistung und Zunahme des Sauerstoffverbrauchs nach Strophanthin lassen sich nicht ableiten.

• 7. Versuche mit Arbeitsbelastung ergeben zusammen mit der Erhöhung der Suffizienzgrenze eine Steigerung der Sauerstoffaufnahme mit Annäherung an die Verhältnisse am intakten Herzen.

• 8. Sauerstoffatmung vermag am insuffizienten Herzen den bestehenden Sauerstoffmangel nicht zu beseitigen, was in der relativ zu niedrigen Steigerung der arteriellen Sättigung (und Spannung) begründet ist.