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Solaningehalte von 58 Kartoffelsorten

Weitere untersuchungen zur „Solaninfragel” und bemerkungen zur methode der solaninbestimmung

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Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und Forschung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Aus den Ergebnissen der Solaninbestimmungen in 58 Kartoffelsorten der Ernte des Jahres 1938 von gleichen Versuchswirtschaften aus 6 verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands ist zu folgern : a) Die Neigung zu erhöhten Solanin gehalten scheint hauptsächlich eine Sorteneigentümlichkeit zu sein. — b) Ein Einfluß der “Wachstumsfaktoren” (Herkunft) istnach diesen Untersuchungen nicht mit Sicherheit zu erkennen.

    27 Kartoffelsorten zeigten bei sämtlichen untersuchten Proben einen Solaningehalt von kleiner als 10 mg je 100 g Kartoffeln. Von den 343 untersuchten Proben batten 254 = 74,1% einen unter 10 mg% liegenden Solaningehalt.

  2. 2.

    Es wird vorgeschlagen, Kartoffeln mit mehr als 15 mg% Solanin als “verdächtig” für Solaninvergiftungen anzusehen. Angabe von 18 Kartoffelsorten, deren Solaningehalte bei einer oder mebreren Proben über 15 mg% lagen.

  3. 3.

    Nach gelegentlichen Solaninbestimmungen im Jahre 1947 haben Gaswasser, “Hexapraparate” (zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers) und die außergewöhnlich starke Trockenheit keinen wesentlichen Einfluß auf die Höhe des Solaningehaltes ergeben.

  4. 4.

    Die früher von mir angegebene Arbeitsweise zur Solaninbestimmung wird unter Zufügung von Abänderungen beschrieben. — a) Der Solaningehalt von Einzelknollen gleicher Herkunft kann sehr verschieden sein. Für den Durchschnitt rind daher mindestens 2 kg Kartoffeln nötig. Bei noch größeren Proben, die in besonderen Fällen erwünscht sind, werden die gewaschenen Kartoffeln von Nabel nach Krone geteilt. Zur Solaninbestimmung wird eine aus den Teilstücken entnommene Durchschnittsprobe von 2 kg verarbeitet. — b) Zur Reinigung des Rohsolaninswird auf eine arbeitstechnische Vereinfachung der Arbeitsweise hingewiesen.

  5. 5.

    Eine Methode zur Solaninbestimmung in Einzelknollen ist zur Lösung verschiedener “Solaninfragen” erforderlich. Die Giftwirkung des Solanins scheint von Begleitumständen abhängig zu sein. Bei Bekauntgabe von Gesundheitsschädigungen durch erhähten Solaningehalt der Kartoffeln sollten die Begleitumstände möglichst eingehend beschrieben und vor alien Dingen die Kartoffelsorte einwandfrei festgelegt werden: Die Züchtung von Kartoffelsorten, die keine oder nur eine geringe Neigung zu erhöhten Solaningehalten zeigen, ist anzustreben. In “Solaninjahren” kann die Gesundheitsschädigung von Menschen und Tieren durch einen erhöhten Solaningehalt der Kartoffeln beträchtlich werden. Eine übertriebene Furcht vor einer Solaninvergiftung ist jedoch unbegründet, die Krankheitserscheinungen verschwinden anscheinend schnell beim Meiden der stark solaninhaltigen Kartoffeln. Die Möglichkeit einer Schödigung von Tieren durch solaninreiche Abfallkartoffeln und durch Kartoffelschalen ist jedoch besonders zu beachten.

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References

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Lepper, W. Solaningehalte von 58 Kartoffelsorten. Z Lebensm Unters Forch 89, 264–273 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01984297

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