Literatur
Zur Orientirung bemerken wir nochmals kurz, dass man in allen denjenigen Harnen die Möglichkeit der Anwesenheit von Brenzkatechin offen halten muss, welche nach ihrer Entleerung unter Zutritt der atmosphärischen Luft mehr oder weniger roth, besonders bei Zusatz von fixen Alkalien und Ammoniak bräunlich bis schwarzbraun werden — mit einem Worte in allen den Boedeker'schen alcaptonhaltigen analogen Urinen (vergl. Zeitschr. f. rat. Medicin. 1859. 3. Reihe. 7. Band. S. 130 und Annal. f. Chemie und Pharmacie 1861. Januar). — Brücke (Vorles. über Physiologie. II. Aufl. 1875. Wien. Bd. I. S. 393) sagt: die sogenannten schwanzen Urine, welche beobachtet worden sind, rühren von dem darin enthaltenen Alcapton her. Ahgesehen von dem von Boedeker mitgetheilten Fall findet sich eine analoge Beobachtung in Beale's urine, urinary deposits and calculi II. edit. London 1864. p. 261. Derselhe gehört Johnson und betraf ein Kind. Die Aufmerksamkeit wurde, wie wir es beschrichen, auch in diesem Fall durch die braunen Flecke in der Wäsche erregt. Herr Prof. Boedeker bat übrigens einem von uns (Ebstein) mitgelbeilt, dass er auch glaube, dass in seinem Alcapton Brenzkatechin enthalten gewesen sein möge. Seit unserer Publication über das Brenzkatechin publicirte Herr Dr. Fürbringer einen “neuen Fall von Alcaptonurie” (Berl. klin. Wochenschr. 1875), No. 74. Derselhe erhielt erst nach der Veröffentlichung desselben von unserer Arheit Kenntniss. Die letzte uns bekannt gewordene Mittheilung ist die des Herrn B. Fleischer.
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Ebstein, W., Müller, J. Einige Bemerkungen über die Reactionen des Brenzkatechin mit Bezug auf das Vorkommen desselben im menschlichen Harn. Archiv f. pathol. Anat. 65, 394–397 (1875). https://doi.org/10.1007/BF01979052
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