Zusammenfassung
-
1.
Die Herman-Perutzsche Reaktion ist in hohem Grade charakteristisch für Lues, aber nicht ganz spezifisch, da unter 53 Kontrollfällen 1 Fall positiv reagierte.
-
2.
Bei sicheren Lues-Seren gibt H.-P. um 20% weniger positive Resultate als W. Doch kommen sichere Luesfälle vor (fast 4%), in denen W. negativ und H.-P. positiv gefunden wird.
-
3.
Die Herman-Perutzsche Reaktion kann vermöge ihrer einfachen Technik neben der W.-R. angewendet werden. Allerdings haben die negativen Resultate der H.-P.-R. (da sie schwächer ist) und die positiven Resultate (da sie nicht ganz spezifisch ist) einen etwas geringeren Wert als die W.-R.
-
4.
Bei der Ausführung der H.-P.-R. ist der Auswahl des Natrium glycocholicum-Präparates Aufmerksamkeit zu schenken, da nicht alle Präparate brauchbar sind. Für meine Versuche hat sich Natr. glycochol. puriss. Merck als geeignet erwiesen.
-
5.
Die von Popoff verwendete Seroreaktion ist praktisch unbrauchbar.
Literatur
Herman und Perutz. Mediz. Klinik 1911, Nr. 2.
Elias, Bauer, Porges und Salomon. Wien. klin. Wochenschr. 1908, Nr. 23.
Stern, Marg. Zeitschr. f. Immunitätsforschung. 1909. Bd. I. H. 3.
Thomson und Boas. Zeitschr. f. Immunitätsforsch, Bd. XVI, H. 4.
Sachs und Altmann. Komplementbindung. Kolle-Wassermann. Handb. d. Mikroorganismen, II. Ergänz.-Band.
Müller, R. Die Serodiagnose der Syphilis und ihre Bedeutung für Diagnose, Therapie und Prognose. 1913.
Popoff. Über hämolysehemmende Erscheinungen bei luetischen Seren und über die Möglichkeit ihrer diagnostischen Verwertung. Zeitschr. f. Immunitätsforschung Bd. XIV, H. 2.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Stern, M. Über die praktische Verwendbarkeit der Herman-Perutzschen Luesreaktion und der Popoffschen Serodiagnose. Arch. f. Dermat. 118, 772–784 (1914). https://doi.org/10.1007/BF01978020
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01978020