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Zur Entwickelungsgeschichte des Krebses

nebst Bemerkungen über Fettbildung im thierischen Körper und palhologische Resorption

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  1. Maunoir (Mém. sur les fongus médull. et hématode 1820, pag. 18) unterscheidet z. B. bei dem Markschwamm sehr bestimmt seine Maschen oder Zellen, die aus Zellgewebe bestehen, von seinem Parenchym, seiner substantia propria, welche der Hirnsubstanz gleicht.

  2. Ich kann nicht glauben, dafs die von Reichert angeregten Zweifel über die Structur des Bindegewebes durch die Bemerkungen, welche Henle in seinem letzten Jahresberichte darüber hat fallen lassen, erledigt sind; allein ich habe mich durchaus nicht davon überzeugen können, dafs die geschwänzten Körper keine präexistirenden Boldungen, sondern erst Producte der Präparation sein sollten. Daraus würde aber keinesweges folgen, dafs die ausgebildete Bindesubstanz wirklich faserig sei. So habe ich (Zeitschrift f. rat. Med. 1846. Bd. V. pag. 221) mich gegen das Entstehen wirklicher Fasern in dem Gefäfsthrombus ausgesprochen, und doch finde ich zu einer gewissen Zeit so entschiedene Faserzellen darin, dafs ich sie nicht für Kunstproducte halten kann. (Die an demselben Orte erwähnte Beobachtung vom Corp. luteum bezieht sich übrigens auf das centrale Extravasat.) Es giebt ganz bestimmt Bindegewebe, welches nicht faserig ist, sondern homogen, aber damit ist nicht bewiesen, dafs es nie faserig war. Die Semilunarligamente am Knie zeigen bei alten Leuten zuweilen ein dunkelgelbliches oder bräunliches, schon dem blofsen Auge gleichmäfsig erscheinendes Ansehen; zu dieser Zeit kann man oft mit der gröfsten Mühe kaum Fibrillen darstellen. Allein auch zu dieser Zeit sind die Semilunarligamente nicht absolut homogene Bildungen, sondern man erkennt 2 verschiedene Richtungen an ihrem Gewebe, die sich unter rechten Winkeln durchsetzen und von denen eine dem freien Rande parallel, die andere auf ihn senkrecht gestellt ist. An den Uterusfibroiden kann man ein ganz analoges Verhalten erkennen, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, und doch bestanden sie einmal aus geschwänzten Körpern, die sich als vollkommen gleichartige Gebilde von einander trennen liefsen. Ich kann nicht mit Sicherheit behaupten, dafs das gewöhnliche Bindegewebe keine Fasern enthielte, aber es scheint mir richtig zu sein, dafs das Bindegewebe unter gewissen Verhältnissen zu einer so vollkommen homogenen Substanz verschmelzen kann, dafs jede aus ihm dargestellte Fibrille ein Kunstproduct ist. Die Zeit, wo diese Verschmelzung geschieht, ist gewifs sehr verschieden; zuweilen scheinen mir schon die geschwänzten Körper zu verschmelzen, zuweilen erst die ganz entwickelten Bindegewebsbündel.

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  3. v. Bibra (Archiv für physiol. Heilk. 1846, Hft. 1. pag. 51) fand bei der Analyse eines von Heyfelder exstirpirten Markschwamms der Orbita:

  4. Was ich durch einfaches Wasser erlangt hatte, hat seitdem, Donders (Holländische Beiträge 1846, Hft. 1, pag. 52. 68) durch Kalilauge erzielt. Wenn ihm diese Behandlung aber bei den Epitelien der serösen Häute nicht geglückt ist, so möchte ich ihm eine anhaltende Einwirkung von destillirtem Wasser empfehlen. Häufig sicht man schon im Körper unter der Einwirkung diluirterer Flüssigkeiten die Zellenmembran sich abheben, und es entstehen so gewisse hydropische Zellen, wie sie in der gelatinösen Infiltration der Lunge fast immer gesehen werden. Einen der interessantesten Fälle der Art beobachtete ich eines Tages an den Cylinderepitelien der Gallenblase. Bei einem Geisteskranken, der lange Zeit hindurch an Digestionsstörungen und zuletzt Lienterie gelitten hatte, enthielt die verdickte, trübweifse Gallenblase eine reichliche, dünnflüssige, trübe, schmutzig weifse, nicht fadenziehende, alkalische Flüssigkeit, in der sich bald ein reichlicher, schmieriger Bodensatz bildete. Die innere Fläche der Gallenblase war stark vascularisirt, verdickt und zottig. Die Flüssigkeit selbst, welche keine Spur von Gallenfarbstoff, Cholesterin oder choleinsauerem Natron enthielt, zeigte eine Menge von Epitelialzellen, an denen die Membran entweder ganz oder partiell von dem Inhalte abgehoben war. Der Inhalt war so consistent, so in sich conglutinirt, dafs er nur an einigen Zellen sich etwas zerstreut hatte; meist sah man im Innern der durchsichtigen, blassen Blase noch das vollständige, etwas verkleinerte Bild des ursprünglichen Cylinders.

  5. Carswell (Path. Anat. Art. Carcinoma) sagt: It may be said that the more the varieties of both species of carcinoma partake of the characters of the Analogous Formations, viz. the cellular, cellulo-fibrous, and fibrous tissues; they are, caeteris paribus, the less rapid in their development, and the less is their tendency to be reproduced.

  6. Die Beobachtung von Bruch (Zeitschrift für rat. Medicin 1846. Bd. V. p. 69) wird diese Theorie nicht halten. Wenn er glaubt, dafs die Arterien das Wesentliche bei der Entzüdung seien, so wollen wir ihn auf Cruveilhier aufmerksam machen, der die ganze Sache mit eben so viel Grund den Venen zuschiebt. Er hätte sich aber leicht überzeugen können, dafs die von ihm beschriebene Erweiterung der Arterien nur ihm unbekannt war, dafs sie aber in der Pathologie ein längst constatirtes Faktum ist, wie z. B. an dem bekannten Experiment Hunters mit dem Kaninchenohr zu ersehen ist. (A Treatise on the blood. 1812. Vol. II. p. 7. cf. Pl. V. fig. 2. D.)

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  7. Hasse (Zeitschr. f. rat. Medicin 1846, Bd. V. pag. 192) beschreibt ähnliche bildungen aus den Knochenenden rheumatischer Personen als Eiterkörperchen. Die Schädelknochen, insbesondere die processus clinoidei posteriores, sind ausgezeichnet geeignet, um sich von dem Ungrunde dieser Annahme zu überzeugen; es sind nur Epitelialzellen der Markkanälchen.

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  8. Wohin das Carcinoma fasciculatum Müller's gehört, wage ich ebensowenig als Vogel (l. c. pag. 294) zu bestimmen, da ich es nie beobachtet habe. Sollte es cruder krebs sein? Die Feinheit der Fasern erinnert wenigstens an die sogenannten Faserstoff-Fasern.

  9. Die Darstellung, welche Köstlin (Müll. Archiv 1845, pag. 60) von dem puerperalen Osteophyt gegeben hat, verstehe ich nicht ganz. Die Zellentheorie, welche er liefert, verglichen mit seinen Zeichnungen, ist so seltsam, dafs es mir scheint, er täusche sich nicht, wenn er (pag. 63) die Aehnlichkeit seiner Zellen mit Fettbläschen hervorhebt. Seine Zeichnungen könnten sogar auf den Ursprung dieses Fettes auf der Gehirnsubstanz deuten. Indefs scheint doch soviel daraus hervorzugehen, dafs auch er die Entstehung der Knochenkörperchen in einer homogenen Bindesubstanz gesehen hat.

  10. Vogel (pag. 294) hat Müller entschieden falsch verstanden. Er meint, Müller habe das netzförmige Ansehen, welches durch die Maschen des faserigen Stroma's bedingt werde, für charakteristisch angesehen, was durchaus nicht der Fall ist. Er sagt dann, die Zellen dieser Krebsform glichen bisweilen den Körnchenzellen; wir werden sogleich sehen, dafs sie damit identisch sind.

  11. Ueber die Fettzellen des panniculus adiposus habe ich keine Beobachtungen: die Angaben von Valentin (R. Wagner's Handwörterbuch I. p. 642) lassen keine bestimmte Deutung zu, und es wird jedenfalls eines genauen Studiums bedürfen, um diese Entwicklung festzustellen.

  12. Persoz (Compt. rend. 1845. XXI. pag. 20) hat dabei auf eine sehr bemerkenswerthe Erscheinung aufmerksam gemacht. Bei den Gänsen, welche ohne fette Körper fett wurden, war keine oder doch fast keine Entwickelung der Leber da, sie hatte ihre normale, rothbraune Farbe, wodurch sie sich wesentlich von der fettig degenerirten und vergröfserten Leber der mit fettigen Substanzen gemästeten Gänse unterschied.

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  13. Die Versuche von Oesterlen (Zeitschr. für rat. Medicin, Bd. V. pag. 434) über den Uebergang von fein zertheilter Kohle aus dem Darm in die Gekrösvenen scheinen freilich für die Wagner'sche Annahme beweisend zu sein, indefs ist wohl noch eine weitere Bestätigung abzuwarten.

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Hierzu Tab. I. und II.

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Virchow, R. Zur Entwickelungsgeschichte des Krebses. Archiv f. pathol. Anat. 1, 94–204 (1847). https://doi.org/10.1007/BF01975524

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