Abstract
The high intensity and long persistance of the mass outbreak of the Small Spruce SawflyPristiphora abietina (Christ) in the Hausruck (Upper Austria) is a serious problem for forestry in this region. That is remarkable inasmuch as the altitudinal zone of the Hausruck (more than 700 m above sea level) up to now has been thought to be inappropriate for gradations of the Small Spruce Sawfly. Important ecological factors (climatic conditions, flushing time of the spruces, activity dynamics of the sawflies, species composition of the Nematini feeding on Norway spruce), usually influencing gradations of this insect pest, have been investigated at four sites, located close together but differing widely in intensity of the attack.
There was a good coincidence between the sawflies' readiness for oviposition and the appropriate stage of development of the sprouts at all sites. So doubtless these factors are not the cause for the striking differences in the degree of injury within the research area.
Zusammenfassung
Das Massenauftreten der Kleinen FichtenblattwespePristiphora abietina (Christ) in Hausruck (OÖ) stellt wegen der hohen Intensität wie auch wegen des hartnäckigen Ausdauerns ein ernsthaftes Problem für die Forstwirtschaft in dieser Region dar. Dies ist um so bemerkenswerter als die Höhenstufe des Hausrucks (über 700m NN) für Gradationen dieses Forstschädlings bisher als ungeeignet galt.
Wesentliche ökologische Faktoren wie Klima, Austriebsverhalten der Fichten, Aktivitätsdynamik der Blattwespen und Artenspektrum, die gewöhnlich Massenvermehrungen dieses Schädlings stark beeinflussen, wurden auf vier Standorten mit sehr unterschiedlichen Schadauftreten untersucht.
Geringe kleinklimatische Unterschiede zwischen den Standorten wirkten sich auf das Austriebsverhalten und die Aktivitätsdynamik der Wespen in gleicher Weise aus, so daß sich stets eine gute Koinzidenz zwischen der Eiablagebereitschaft der Wespen und dem Vorhandensein von geeigneten Fichtentrieben ergab. Das Artenspektrum der Fichten-Nematinen im Untersuchungsgebiet umfaßt 11 Arten und war mit quantitativen Verschiebungen auf allen Unterschungsflächen dasselbe.
Die stark unterschiedliche Intensität des Schadauftretens auf den verschiedenen Standorten ist somit aufgrund klimatologischer und koinzidenzbedingter Umstände sowie durch unterschiedliche Artendominanz nicht erkläbar. Dieser Umstand und die besondere immissionsökologische Situation des Untersuchungsgebietes machen einen Einfluß von Schadstoffeinträgen auf die Epidemiologie vonPr. abietina sehr wahrscheinlich.
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Berger, R. Massenauftreten der Kleinen FichtenblattwespePristiphora abietina (Christ) im Hausruck. Anz. Schadlingskde., Pflanzenschutz, Umweltschutz 65, 105–114 (1992). https://doi.org/10.1007/BF01974991
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01974991