Wirkungsänderungen einiger herzwirksamer Mittel durch Aconitin

Zusammenfassung

• 1. An isolierten, mit kleinsten Dosen von Aconitin vorbehandelten Froschherzen bewirken Kaliumchlorid, Azetylcholin, Pilocarpin und Adrenalin unter starker Frequenzzunahme systolische Kontraktur.

• 2. Die Ausbildung der systolischen Kontraktur wird durch die Zunahme der Schlagfrequenz wesentlich gefördert, ist aber nicht durch sie bedingt.

• 3. Atropin verhindert an aconitinbehandelten Herzen nur die Kontrakturwirkung von Azetylcholin und Pilocarpin, nicht aber von Kaliumchlorid.

• 4. Nach Physostigmin löst Azetylcholin an aconitinbehandelten Herzen nicht Kontraktur, sondern diastolischen Stillstand aus.

• 5. Unterschwellige Aconitindosen verstärken am Froschherzen die Kontrakturwirkung von Digitalisglykosiden. Die Verstärkung ist am deutlichsten bei Digitoxin und Digilanid, geringer bei Szillaren, k- und g-Strophanthin, bei Folinerin ist sie nur schwach oder nicht vorhanden. Diese Unterschiede der Wirkungsverstärkung scheinen jedoch nicht durch verschiedene Bindung der Herzglykoside bedingt zu sein.

• 6. An Katzen wird die Giftwirkung von Digilanid durch Aconitin beträchtlich erhöht.

• 7. Die Veränderungen der Herzwirkung von Kaliumchlorid, Azetylcholin, Pilocarpin, Adrenalin und Digitaliskörpern durch Aconitin werden hauptsächlich auf die gesteigerte Erregbarkeit heterotoper Reizbildungsstellen zurückgeführt.