Zusammenfassung
Im Veritol liegt eine Substanz vor, die in ihrer Wirkung zwischen Ephedrin und Adrenalin steht. Gegenüber letzterem hat es die langanhaltende und langsam einsetzende Wirkung, außerdem die geringe Toxizität mit Schonung des Herzens voraus. Mit dem Ephedrin hat es gemeinsam, die lange Dauer der Blutdrucksteigerung, wobei dieses noch in der Dauer übertroffen wird. Wir haben bei intravenöser Gabe Wirkungen bis zu 3 Stunden beobachtet. Mit Ephedrin zusammen kann es zu den sympathicomimetischen Substanzen gerechnet werden. Gemeinsam hat es mit Ephedrin die Erscheinung der Tachyphylaxie, bei deren Einleitung sich die beiden Substanzen gegenseitig vertreten können. Auch der Umschlag der Ephedrinwirkung kann durch Veritol eingeleitet werden, wenn letzteres auch niemals zu einer Herzschädigung führt. Im Gegenteil sieht man bei Veritol eine deutlich günstige und langdauernde Herzwirkung.
Abgesehen von dem Auftreten der Tachyphylaxie hat Veritol alle Vorzüge, die man von einem Adrenalinkörper erwarten kann und bedeutet daher ohne Zweifel eine Bereicherung unseres Arzneischatzes.
Literatur
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Eichler, O. Zur Pharmakologie des Veritols (H 75) und zu seiner Einordnung in die Reihe der bekannten Adrenalinkörper. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 187, 429–443 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01972045
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