Resumé
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1.
Die feinsten Gallengänge, die auch in der Leber des Menschen ein Netz bilden, in dessen Maschen je eine Leberzelle liegt, werden bei intensivem Icterus stellenweise durch Galle varicös ausgedehnt; dickt diese ein, so findet man in diesen Lebern stellenweise Abgüsse der Gallengangscapillaren.
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2.
Auch in den Gallengangscapillaren kann sich der Gallenfarbstoff (das Bilirubin) bei länger dauerndem Icterus krystallinisch ausscheiden.
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3.
Ausgedehnte Injection der intralobulären, namentlich aber der interlobulären Gallengänge verhindern den Uebergang der Galle aus den Leberzellen in die grösseren Gallengänge und können Veranlassung dazu geben, dass man bei intensivem Icterus keine Galle sondern nur Schleim in den grossen Gallengängen findet.
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4.
Zerfall oder Auflösung der Leberzellen bei lange dauerndem Icterus ist unwahrscheinlich; sicher aber eine Verkleinerung, eine Schrumpfung und feinkörnige (fettige) Infiltration derselben.
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Hierzu Taf. XIV. Fig. 1–5.
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Wyss, O. Beitrag zur Histologie der icterischen Leber. Archiv f. pathol. Anat. 35, 553–560 (1866). https://doi.org/10.1007/BF01960754
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01960754