Zusammenfassung
Phosgen kann bei langdauernder Einatmung sehr niedriger Konzentrationen, schon von etwa 0,5 γ im Liter Luft, entsprechend 0,5 mg im cbm, bei Katzen anatomisch nachweisbare Lungenschädigungen verursachen.
Bei Konzentrationen von 0,5–7 γ/l hat das zum Tode führende Wirkungsproducktct aus Konzentration und Einwirkungszeit einen höheren Wert als bei größeren Konzentrationen.
Da die niedrigste wirksame Konzentration von 0,5 γ im Liter Luft mit der von uns früher ermittelten Schwelle der Wahrnehmbarkeit durch den Geruch zusammenfällt, ist der Aufenthalt in einer nach Phosgen riechenden Luft immer bedenklich. Sobald überhaupt der Geruch nach Phosgen auftritt, dürfte auch beim Menschen mit den ersten Graden von Lungenschädigungen zu rechnen sein. Eine ernstere Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch solche außerordentlich niedrige Konzentrationen ist jedoch erst bei vielstündigem Aufenthalt in solcher Luft zu befürchten.
Literatur
Vgl. Laqueur u. Magnus: Z. f. d. ges. exper. Med.13, 31 (1921).
Vgl. Kölliker: Die Chemische Fabrik5, 1 (1932);6, 299 (1933).
Z. f. d. ges. exper. Med.13, 1 (1921); vgl. auch Flury u. Zernik: Gasschutz und Luftschutz2, 149 (1932).
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Mit 1 Textabbildung.
Auszugsweise vorgetragen auf der 12. Tagung der Deutschen Pharmakologischen Gesellschaft. München 20.–23. Oktober 1935.
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Wirth, W. Über die Wirkung kleinster Phosgenmengen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 181, 198–206 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01960437
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