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Zusammenfassung

Im vorliegenden Fall, der klinisch als Diabetes insipidus bezeichnet wurde, findet sich als anatomische Grundlage für die klinischen Erscheinungen eine schwere Schädigung des Tuber cinereum in Gestalt von hochgradigen, vorwiegend rundzelligen Infiltrationsprozessen. Besonders die Kerne im Tuber cinereum, der Nucleus tuberis, der Nucleus supraopticus und Nucleus paraventricularis sind stark verändert. An der Hypophyse findet sich ein hochgradiger Schwund des Hinterlappens, der als Folgeerscheinung der lang dauernden, intensiven Schädigung der Kerne im Tuber cinereum aufgefaßt werden könnte.

Dieser Befund allein kann trotz seiner ungewöhnlichen Ausdehnung und Schwere nicht ohne weiteres als reslose Erklärung für die Entstehung der Diabetes insipidus herangezogen werden, da sich daneben eine hochgradige Erkrankung der Thyreoidea und leichtere Störungen anderer innersekretorischer Organe finden. Auch darf der eigenartige Befund an den Nieren, insbesondere die schwielige peri- und paranephritische Gewebsveränderung bei der Beurteilung des Falles nicht unberücksichtigt bleiden. Die histologischen Befunde am Boden des Ventrikels berechtigen vielleicht zu dem Schluß, daß die Nervenfaserrichtung zwischen Tuber cinereum und Hypophyse vom Tuber als Zentrum zur Hypophyse peripherwärts verläuft.

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Kiyono, H. Über Zwischenhirnveränderungen bei Diabetes insipidus. Virchows Arch. path Anat. 257, 477–489 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01959345

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