Experimentelle Untersuchungen zur Physiologie und Pharmakologie der Uterusmuskulatur im Puerperium

Zusammenfassung

• 1. Das Studium der Physiologie und Pharmakologie der Uterusmuskulatur im Puerperium wurde mit Hilfe der Untersuchung am sterilisierten Uterushorn des Kaninchens nach einhörniger Schwangerschaft durchgeführt.

• 2. Die Uterusmuskulatur verliert bereits in den 1. Tagen post partum die in der Schwangerschaft erworbenen Eigenschaften. Und zwar beginnt der puerperale Funktionsabbau an der Uterusmuskulatur mit dem Verluste des für die Geburt charakteristischen hohen Tonus, welchem der Abfall der Kontraktilität und des Organgewichtes folgt.

• 3. Das Wachstum der Uterusmuskulatur in der Schwangerschaft und die daran gebundene funktionelle Entwicklung dieses Organs wird von den Hormonen der Plazenta ausgelöst. Damit erklärt sich der rapide Gewichts- und Funktionssturz der Gebärmuttermuskulatur nach Ausstoßung der Nachgeburt.

• 4. Es besteht ein Antagonismus zwischen Corpus luteum und Hypophysenhinterlappen in deren Einwirkung auf die Gebärmuttermuskulatur.

• 5. Die Änderung der Reaktion der Uterusmuskulatur im Verlaufe des Puerperium gegenüber den verschiedenen Stoffen ist durch die physiologische Umstellung des Organs zu dieser Zeit bedingt.