Zusammenfassung
Bei Barometerständen zwischen 730 und 330 mm Hg (7000 m Höhe) werden in der Unterdruckkammer systematische Untersuchungen über die Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes von Kaninchen ausgeführt. Bei sukzessiver Erniedrigung des Barometerdruckes von 730 auf 330 mm Hg sinkt die prozentuale Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes von 92 auf 59%. Werden die Tiere ohne Gelegenheit zu Akklimatisation zuerst einem Druck von 330 mm Hg ausgesetzt, so beträgt die prozentuale O2-Sättigung im Mittel nur 40,6%.
Mit fallendem Barometerstand sinkt der Mittelwert der O2-Tension des arteriellen Blutes von anfänglich 77,4 auf 24,9 mm Hg bei 330 mm Luftdruck. Pro 100 mm Hg Luftdruckerniedrigung sinkt die mittlere O2-Tension des arteriellen Blutes um 13,1 mm Hg anstatt um 20,7 mm Hg wie in der Inspirationsluft. Schon ein kurzdauernder Aufenthalt in der verdünnten Luft von 1/2–2 Stunden bewirkt eine starke Anpassung.
Es konnte kein Anhaltspunkt gefunden werden, daß bei einer Luftdruckerniedrigung bis 330 mm Hg eine aktive Sauerstoffsekretion in den Lungen stattfindet.
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Die Versuche wurden in der Unterdruckkammer des Physiologischen Institutes Zürich ausgeführt.
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Fleisch, A. Das Sauerstoffdefizit des arteriellen Blutes bei vermindertem Luftdruck. Pflüger, Arch. 218, 690–697 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01954680
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