Zuckerbildung und Zuckerverteilung unter den Organen im nüchternen Zustande des Tieres und während der Verdauung nach Versuchen an angiostomierten Hunden

Zusammenfassung

• 1. Beinüchternen Hunden wird fortwährend Zucker durch die Leber in die Blutbahn ausgeschieden. Der Zuckergehalt des Lebervenenblutes ist dabei höher als in allen übrigen Gefäßen; er übersteigt im Durchschnitt den Zuckergehalt des Pfortaderblutes um etwa 20%. Der von der Leber ausgeschiedene Zucker wird von den anderen Organen zurückgehalten. Die größten Zuckermengen verbrauchen dabei Dünndarm, Duodenum und Pankreas. Viel Zucker wird auch von verschiedenen Muskelgruppen zurückgehalten. Die Niere hält beim nüchternen Tiere nur wenig Zucker zurück. Fast gar keinen Zucker verbraucht die Milz; die Nebennieren verbrauchen keine merkbaren Mengen Zucker.

• 2. Bei ausschließlicherEiweiβ- undFettkost wird in der Verdauungsperiode in allen Gefäßbezirken gleicher Blutzuckergehalt beobachtet.

• 3. Im Gegensatz zu den Nüchternwerten enthalten das Pfortaderund das Pancreaticoduodenalvenenblut nach Kohlehydratzufuhr die höchsten Zuckerwerte. Der größte Teil der Kohlehydrate wird (bei den meisten Arten der Kohlehydrate) durch die Leber zurückgehalten, der kleinere Teil gelangt in die allgemeine Blutbahn und wird hauptsächlich durch die Nieren (bis auf 24 mg pro 100 ccm Blut) und die Muskeln (bis auf 19 mg%) zurückgehalten. Die Milz hält in der Verdauungsperiode, wie auch beim nüchternen Tiere, fast gar keinen Zucker zurück (bis auf 5 mg%).