Zusammenfassung
Im Darm wird aus einer Mischung von Kalium und Calcium das erstere schneller als das letztere resorbiert. In der Darmwand verbindet sich das gesamte resorbierte Calcium und ein Teil des die Darmwand mit dem zirkulierenden Blut passierenden Calciums mit Kolloidsubstanzen. Die Angiostomie hat uns diese neue Funktion des Darmes aufgedeckt. Das quantitative Verhältnis zwischen dem dialysierbaren und nicht dialysierbaren Calcium verändert sich in der Leber in umgekehrter Richtung als wie in der Darmwand, d. h. ein Teil des Calciums, das mit Kolloidsubstanzen verbunden ist, befreit sich von denselben, dabei dialysierbar werdend. In diesem neuen Zustand gelangt das Calcium zusammen mit dem Kalium in den allgemeinen Blutlauf, und passiert verschiedene Organe. Während der Passage durch die Darmwand wird ein Teil des dialysierbaren Blutcalciums wieder mit Kolloidsubstanzen gebunden. In der Niere wird das Kalium derjenigen in verhältnismäßig großer Quantität ausgeschieden. Diese Quantität (3,5 mg-%) nähert sich der des resorbierten Kaliums (3,9 mg-%); das Calcium aber wird in höchst geringen Mengen ausgeschieden, welche nur schwierig durch die Analyse ermittelt werden können (bis 0,3 mg-%), wobei der dialysierbare Teil abnimmt. Die Milz hält einen Teil des Kaliums, welches von der Darmwand aufgesaugt worden ist, zurück; der Bestand des Calciums des Blutes wird dabei nicht verändert.
Die Rolle der Bauchspeicheldrüse gegenüber Kalium- und Calciumsalzen muß noch in speziellen Versuchen aufgeklärt werden.
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Nedswedsky, S.W. Verhältnis zwischen Kalium, dialysierbarem und undialysierbarem Calcium im Intermediärgebiet nach Versuchen an angiostomierten Hunden. Pflüger, Arch. 218, 647–654 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01954674
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