Zusammenfassung
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1.
Es wurde der Gehalt an Gesamtstickstoff und Kreatin im Gehirne von 25 Tauben bei verschiedenen Formen von Polyneuritis untersucht und weiter bei 18 hungernden und 19 normal gefütterten Tauben.
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2.
Völliges und B-Vitamin-Hungern (Polyneuritis) wird von Störungen des Stickstoffwechsels, insbesondere des Kreatinstoffwechsels des Gehirns begleitet.
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3.
Die stärksten Änderungen im Chemismus des Gehirns werden bei den paralytischen und spastischen Formen von Avitaminose beobachtet.
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4.
Der Chemismus des Gehirnes bei der chronischen Form steht dem beim Hungern nahe.
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5.
Die spastische Form der Polyneuritis der Tauben ist durch eine Abnahme des Gesamtstickstoffes und eine Zunahme des Kreatins im Gehirne gekennzeichnet.
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6.
Die paralytische Form ist von einer stärkeren Abnahme des Gesamtstickstoffes und einer geringeren Zunahme des Kreatins begleitet, als die spastische Form.
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7.
Bei der chronischen Form und beim Hungern tritt eine geringe Zunahme des Kreatins bei unverändertem Gesamtstickstoffgehalt auf.
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8.
Die Änderung im Chemismus des Gehirns erfolgt erst zur Zeit des Auftretens der für die Avitaminose charakteristischen Kennzeichen.
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9.
24 Stunden nach der Zufuhr von Hefe in den Organismus der polyneuritischen Tauben kehrt der Chemismus des Gehirns ungeachtet des völligen Verschwindens der Symptome von Avitaminose noch nicht zur Norm zurück.
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Ljubarskaja, T. Der Kreatinstoffwechsel im Gehirne von Tauben im Hunger und bei Polyneuritis. Pflüger, Arch. 218, 627–634 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01954671
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01954671