Über die Harnbildung in der Froschniere

Zusammenfassung

• 1. Coffein und Theophyllin bewirken an der überlebenden, künstlich durchströmten Froschniere eine kräftige, auch bei Anwendung größter Mengen stets reversible Diurese.

• 2. Coffeinlösungen von 1∶5–10000 und schwächer und Theophyllinlösungen unter 1∶100000 wirken an den Tubulusepithelien nicht. Ihr Angriffspunkt liegt im Glomerulus. Da ihre Wirkung durch Erstickung und Narkotisierung der hier stattfindenden Stoffwechselprozesse verhindert werden kann, so wird daraus geschlossen, daß es sich dabei um eine Steigerung der aktiven Sekretionsarbeit handelt.

• 3. Alle höheren Konzentrationen durchbrechen Narkose und Erstickung. Das beruht nicht auf einem relativen Überwiegen der wirksamen Substanzmenge, da auch eine Steigerung der Narkoticum- und Cyaniddosis diesen Effekt nicht zu verhindern vermag. Es ist möglich, daß eine Permeabilitätssteigerung der Glomerulusmembran die Grundlage für diese Erscheinung bildet.

• 4. Große Coffeindosen bewirken auch von der Vene aus Diurese. Es wird durch einen Versuch wahrscheinlich gemacht, daß es sich dabei um ein Übergreifen auf den Glomerulus handelt.