Zusammenfassung
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1.
Die Fixierung des normalen Ruhezustandes einer Muskelfaser, wenn sie auch auf elektrischen Reiz nicht mehr reagiert, ist nur unter Anwendung bestimmter technischer Kunstgriffe möglich. Es hat sich am besten das Verfahren mit Gefrierenlassen des Muskels und Fixierung mit entsprechend vorgekühlterCarnoyscher Lösung bewährt. Das Fixationsbild entspricht in allen Einzelheiten dem Bilde in vivo. Das J/AVerhältnis ist=1,1–1,3.
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2.
Ein an seinen Enden unbeweglich fixierter Sartorius kann im Zustande eines isometrischen Tetanus fixiert werden. Das Verhältnis J/A ist (unter Wahrung der ursprünglichen Größe des ganzen Muskelfaches)=0,65.
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3.
Indem man dem Muskel ein verschiedenes Maß von Kontraktionsfreiheit gewährt (zwischen 5% und 25%), läßt sich eine Reihe halbisometrischer Tetani erreichen, an denen die weitere Verschiebung des J/A-Verhältnisses zugunsten des A nachweisbar ist. Das gleiche Verhältnis erhält sich auch an über ihre normale Länge gedehnten Muskeln im isometrischen Tetanus.
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4.
Zur Frage, ob Contracturen verschiedener Art mit echten Kontraktionen gleichgestellt werden können, hat unsere Untersuchung einige Daten geliefert, die dagegen sprechen. Es sind dieses folgende: Das histologische Bild der definitiven irreversiblen Chloroformcontractur (Stadium) entspricht dem J/A-Verhältnis der Ruhe, und das gleiche Verhältnis bleibt auch bei Totenstarre und voller Erschöpfung gewahrt.
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Frank, G. Das histologische Bild der Muskelkontraktion. Pflüger, Arch. 218, 37–53 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01954621
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