Ein Fall von Ganglioglioneurom am Boden des dritten Ventrikels mit Einbeziehung des Chiasma opticum

Zusammenfassung der Ergebnisse

• 1. Es wurde ein Ganglioglioneurom am Boden des dritten Hirnventrikels beobachtet, das den vierten sicheren Fall ausführlich beschriebener Geschwulstbildungen dieser Form im zentralnervensystem darstellt (Fälle von Schmincke (zwei Beobachtungen), L. Pick-Bielschowsky, Verfasser).

• 2. Drei bzw. zwei dieser vier Fälle sind reine Ganglioglioneurome. Im vierten Falle (Fall 2 von Schmincke) spielen unausgereifte Nervenzellformen eine bedeutende Rolle. Dieser Fall zählt zur Gruppe der Ganglioglioneuroblastome (Verfasser).

• 3. Die vorliegende Geschwulst enthält dementsprechend an histologischen Bestandteilen:

  • a) reife Ganglienzellen verschiedener Typen;

  • b) Fasern, und zwar α) gliöser und β) nervöser Natur; dazu als Nebenbestandteile:

  • c) Bindegewebe und Blutgefäße.

• 4. Die Ganglienzellen sind, welchem Typus sie auch angehören mögen, stets völlig ausgereift. Undifferenzierte Vorstadien fehlen.

• 5. Überaus verbreitete Degenerationsformen von Ganglienzellen, das Fehlen von diffusen Gewebsnekrosen, von Proliferationsprozessen an den Ganglienzellen, der Faserreichtum des Tumors und das topographische (syntopische) Verhalten der Geschwulst zur Sella turciaca und zu den Optici, beweisen ein langsames Wachstum des Tumors, das zugleich der histologischen Stellung der Neubildung als ausgereiftes Neurom entspricht.