Zusammenfassung
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1.
Nach subkutaner Morphiuminjektion wird in der Kohlenhydratverdauungsperiode keine Zuckerresorption aus dem Darme beobachtet, die Hyperglykämie wird durch mäßige Zuckermobilisation in der Leber unter völligem Aufhören seiner Verwertung durch Darm und Muskeln bewirkt; die Nieren halten nach Morphiumzufuhr etwas mehr Zucker als im nüchternen Zustande zurück (weiniger als bei alimentärer Hyperglykämie und nach Insulineinführung).
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2.
Die Lungen halten nach Morphiuminjektion einen Teil des Blutzuckers zurück wie im nüchternen Zustande so auch während der Verdauungsperiode. Letzteres wird unter normalen Bedingungen im nüchternen Zustande und bei alimentärer Hyperglykämie nicht beobachtet.
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3.
Die Morphiumwirkung auf die Zuckerverteilung im Intermediärgebiet im nüchternen Zustande (Verstärkung der hepatogenen Zuckermobilisation) und während der Verdauungsperiode (Hemmung der Zuckerresorption aus dem Darme) ist mit der früher von uns untersuchten Adrenalinwirkung identisch, letzteres läßt sich am wahrscheinlichsten durch endogene Adrenalinmobilisation, welche durch Morphiumeinverleibung bewirkt wird, erklären.
Literatur
N. Kotschneff, Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. 1928, Bd. 220, S. 628.
Klerker, Dtsch. Arch. f. klin. Med. 1916, Bd. 118, S. 85.
Holm, Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 1923, Bd. 37, S. 81.
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Kotschneff, N. Morphiumwirkung auf die Zuckerverteilung im Intermediärgebiet während der Verdauungsperiode. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 147, 168–172 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01946072
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