Vergleichend anatomische Untersuchungen am Spaltlampenmikroskop über die Persistenz des Canalis hyaloideus, mit besonderer Berücksichtigung der sogenannten Bogenlinien und der Linsennähte

Zusammenfassung

Unsere Untersuchungen mit der Spaltlampe bei den Augen von Hund, Katze, Kalb, Rind, Schwein und kaninchen ergeben also:

• 1. Im Glaskörper und an der hinteren Linsenkapsel lassen sich immer Überreste der Arteria hyaloidea bzw. ihrer äste nachweisen.

• 2. Bei erwachsenen Tieren existiert eine die Überreste der Arteria hyaloidea einschließende, schlauchförmige Glaskörperpartie, die optisch vom übrigen Glaskörper verschieden, diesen in sagittaler Richtung durchzieht und als Canalis hyaloideus aufzufassen ist. Sein Vorkommen scheint bei den untersuchten Tierarten konstant zu sein.

• 3. Die vonVogt beschriebene Bogenlinie des Menschen, konnte bei Hund und Kaninchen regelmäßig aufgefunden werden. Ihre Lage zur Arteria hyaloidea und die Abhängigkeit ihrer Sichtbarkeit von der Einfallsrichtung des Lichtes macht es wahrscheinlich, daß sie der Ansatzstelle des Kanales entspricht.

• 4. Die Linsennähte bilden außer beim Kaninchen eine dreistrahlige Figur; die hintere erscheint als umgekehrt, die vordere als aufrecht stehendes Y. Das Nahtsystem des Kaninchens ist nur einstrahlig.

Zum Schlusse obliegt mir die angenehme Pflicht, Herrn Dr.Schellenberger, Tierarzt im städtischen Schlachthof, sowie Herrn Dr.Seeberger, Assistent am kantonalen Tierspital, für die bereitwillige Überlassung des Untersuchungsmaterials bestens zu danken.