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Über die feinere Morphologie des frühkindlichen Gehirns unter besonderer Berücksichtigung der Gliaentwicklung

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Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Ziel der Arbeit ist eine Darstellung der Mikromorphologie des spätfetalen (soweit es für die pathologisch-anatomische Praxis in Frage kommt) und frühkindlichen Gehirns für die Zwecke der histopathologischen Diagnostik: Es soll eine Grundlage geschaffen werden, die ermöglicht, in Zukunft auch feinere morphologische Abweichungen von der Norm als solche einzuschätzen.

  2. 2.

    Als Methode der Wahl für histopathologische Zwecke wird dieNissl-Methode an möglichst großen Celloidinschnitten vorgeschlagen.

  3. 3.

    Die Hauptschwierigkeit für die richtige Beurteilung des frühkindlichen Gehirns liegt in der Besonderheit seiner Gliaverhältnisse gegenüber dem Gehirn des Erwachsenen.

  4. 4.

    Wir finden, daß sich die außerordentlich mannigfaltigen Gliabilder überall auf einen gesetzmäßig vor sich gehenden Ablauf der Gliaentwicklung zurückführen lassen.

  5. 5.

    Die sich daraus ergebenden Bilder werden in großen Zügen für einzelne Regionen geschildert.

  6. 6.

    Der zeitlich an verschiedenen Stellen systemgebunden gesetzmäßig zu sehr verschiedener Zeit einsetzende und ablaufende Prozeß dieser Gliadifferenzierung weist eine weitgehende zeitliche und örtliche Übereinstimmung mit der Myelogenese der betreffenden Gebiete auf. Wir sprechen deshalb, und weil der Höhepunkt der Entwicklung durch eine starke Gliavermehrung charakterisiert ist, vonMyelinisationsgliose.

  7. 7.

    Für die Lehre von der Gliaentwicklung läßt sich aus unseren Untersuchungen die Folgerung ableiten, daß die Myelinisation unter der Mitwirkung noch unreifer Gliaelemente vor sich geht, die sich erstwährend des Myelinisationsprozesses zu reifer Makro- und Oligodendroglia ausdifferenzieren.

  8. 8.

    Bei aller Gesetzmäßigkeit dieser Vorgänge besteht im einzelnen oft eine erhebliche individuelle Variabilität der Gliamorphologie, die zur Vorsicht gegenüber weitgehenden Schlüssen aus nur geringfügigen Abweichungen veranlassen muß.

  9. 9.

    Die besonderen Differenzierungsvorgänge an der inneren und äußeren Hirnoberfläche erfahren eine gesonderte eingehendere Besprechung. Die Morphologie und Entwicklung der Keimzentren, die zu Fehldiagnosen früher vielfach Anlaß gegeben haben, wird besonders besprochen.

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Roback, H.N., Scherer, HJ. Über die feinere Morphologie des frühkindlichen Gehirns unter besonderer Berücksichtigung der Gliaentwicklung. Virchows Arch. path Anat. 294, 365–413 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01943974

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