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Postmortale Säurebildung und Totenstarre im Herzmuskel menschlicher Leichen und ihre Beziehungen zur Leistungsfähigkeit des Herzens unmittelbar vor dem Tod

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Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In der Herzmuskulatur tritt die postmortale Säurebildung früher auf als im Skelettmuskel. Sie erreicht auch bereits nach ca. 2 Stunden ihren Höhepunkt.

Im linken Ventrikel ist in der Mehrzahl der untersuchten Fälle ein größerer Säurealkaliindex zu finden als im rechten Ventrikel und in der Skelettmuskulatur. Die Abweichungen sind fast ausnahmslos auf Schädigungen des Herzens zurückzuführen.

Bei mit Kachexie einhergehenden Krankheiten (Tuberkulose und Carcinom) wird in der Skelett- wie Herzmuskulatur sehr wenig Säure gebildet. Am meisten jedoch noch im linken Ventrikel

Mit Hilfe der postmortalen Säurebildung im Herzmuskel kann bei Werten des Säure-Alkali-Index unter 1 mit Sicherheit auf eine Insuffizienz des betreffenden Ventrikels geschlossen werden. Wenn ein Herztod eingetreten ist infolge von cerebralen Störungen oder durch plötzlich auftretende große Hindernisse, läßt hierüber die chemische Untersuchung keine Unterscheidung zu. Bei stark hypertrophierten Ventrikeln ist in diesen die postmortale Säurebildung sehr hoch.

Ein Einfluß der braunen Atrophie auf die Größe der postmortalen Säurebildung konnte nicht wahrgenommen werden.

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Oberzimmer, J., Wacker, L. Postmortale Säurebildung und Totenstarre im Herzmuskel menschlicher Leichen und ihre Beziehungen zur Leistungsfähigkeit des Herzens unmittelbar vor dem Tod. Virchows Arch. path Anat. 236, 225–242 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01943509

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01943509

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