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Über ein polycystöses Teratoma diphyllicum der Sacrococcygealgegend mit fast ausschließlicher Bildung von Zentralnervensubstanz

Unter besonderer Berücksichtigung seiner formalen Genese

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Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Bei einem drei Wochen alten männlichen Säugling findet sich dorsal vom Steißbein in der Medianlinie ein angeborenercystischer Tumor von etwa Apfelgröße, der sich bei der mikroskopischen Untersuchung als ein Teratoma diphyllicum mit fast ausschließlicher Bildung von Zentralnervensubstanz erweist.—Formalgenetisch ist er, nach meinem Dafürhalten, trotz des Befundes von Plexus chorioidei welche nach Askanazy auf eine zeitlich vor der Gastrulation gelegene Störung zu beziehen seien, als ein postgastrulogenetisches (hysterogenetisches nach Schwalbe, monogerminales) Teratom aufzufassen und mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine frührzeitige Entwicklungsstörung im Bereich des caudalen Abschnittes des embryonalen Medullarrohres bzw. der Medullarplatte zurückzuführen. Dementsprechend ist die teratogenetische Terminationsperiode nach der Gastrulation und vor der Rückbildung des caudalen Medullarrohrabschnittes zu den “Vestiges coccygiens” (4. Mondmonat) anzunehmen. Mit anderen Worten sind wir bei unserem Falle in der glücklichen Lage nicht nur allgemein zu entscheiden, ob die Entstehungszeit vor oder nach der Gastrulation liegt, sondern dieselbe auch genauer festzulegen und sowohl geburtswärts durch den Zeitpunkt der Entstehung der “Vestiges coccygiens” als auch eiwärts durch den Zeitpunkt der Gastrulation abzugrenzen.

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Sklawunos, T. Über ein polycystöses Teratoma diphyllicum der Sacrococcygealgegend mit fast ausschließlicher Bildung von Zentralnervensubstanz. Virchows Arch. path Anat. 232, 281–301 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01943223

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