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Fälle von sogenanntem partiellem Myxom der Placenta

Beitrag zur Pathologie des Eies

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Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medicin Aims and scope Submit manuscript

Resumé

  1. 1.

    Als Myxom der Chorionzotten sind mehrere Krankheitsformen des Eis, welche unter sich wesentlich verschieden sind, bisher unrichtig beschrieben worden.

  2. 2.

    Das sogenannte Myxoma fibrosum placentae besteht in einer zelligen Hyperplasie des (von der Allantois herstammenden) schleimgewebigen Grundstocks der Zotten. Die Krankheit findet sich nur in Placenten aus den späteren Schwangerschaftsmonaten und ist hauptsächlich auf die Verzweigungen (niederer Ordnung) eines einzigen Zottenstammes beschränkt, es finden sich jedoch Andeutungen derselben ziemlich ausgebreitet auch in den übrigen sonst gesunden Theilen der betreffenden Placenta. Die sogenannte einfache Hypertrophie der Zotten von Aborten aus den ersten Schwangerschaftsmonaten stellt ein früheres Stadium derselben Krankheit dar. Für die Entstehung der Krankheit durch einen von einer kranken Uterusschleimhaut hervorgerufenen Reiz spricht die, dieselbe an Aborten meist begleitende Hypertrophie und entzündliche Verdickung der Decidua. Der Fötus wird gewöhnlich wohl entwickelt gefunden.

  3. 3.

    Die Traubenmole und die verschiedenen Uebergangsformen derselben, die an Aborten sehr häufig vorgefunden werden, ist als Hyperplasie und secundäre cystoide Entartung des (von der Allantois nicht herstammenden) Chorionbindegewebes vorzugsweise charakterisirt. Die Krankheit wird von pathologischen Zuständen der übrigen Eitheile, Amnion und Embryo (Missbildungen, Verkrüppelungen und frühzeitigem Absterben des letzteren) sehr häufig begleitet. Seltener ist der Embryo regelmässig entwickelt, stirbt aber meist auch dann wegen mangelhafter Vascularisation der (Chorion-) Placenta frühzeitig ab. Sehr selten scheint der Embryo ungestört bis zur Geburt sich fortentwickelt zu haben.

Die peripherischen Eitheile, Chorion und Amnion, wachsen unabhängig von der Existenz oder Nichtexistenz des Embryo weiter. Das Chorion entwickelt seine Placenta, es scheint aber immer zu einer nur unvollständigen Bildung einer Placenta materna zu kommen.

Die Krankheit muss als sehr früh, noch bevor die Allantois an das Chorion herangewachsen, manchmal vielleicht, noch ehe das Ei in der Gebärmutter angelangt ist, in dem letzteren entstanden angenommen werden.

In wie weit die Hyperplasie (mit Cystoid) des Chorions in sonst gesunden Eiern partiell vorgefunden werden kann, muss, nach den bisherigen, in der Literatur veröffentlichten Fällen zu urtheilen, als nicht ausgemacht angesehen werden, indem eine Verwechselung mit anderen Krankheitszuständen des Eies, wie mit dem partiellen Oedem der Placenta oder mit Zwillingsschwangerschaften, in denen eine Mole sich neben einem gesunden Eie entwickelt hat, nicht sicher ausgeschlossen werden kann.

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Literatur

  1. Pat. hat später zweimal im 3. und 2. Monate der Schwangerschaft abortirt, resp. im März und August 1876. Ich habe jedesmal die Eier zur Untersuchung bekommen. Es fanden sich an beiden ausserordentliche Hypertrophie mit Verdickung und schwammiger Beschaffenheit der Decidua, sehr ausgebreitete Zottenhypertrophie. Embryo in dem einen Falle wohl entwickelt; im anderen war er verloren gegangen. Ob Pat. an Leucorrhoea je gelitten hat, ist nicht aufgeklärt worden.

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  27. Vielleicht stammt auch das abnorme Längenwachsthum der Zotten von derselben Ursache, wenigstens zum Theil, her.

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Storch, E.D. Fälle von sogenanntem partiellem Myxom der Placenta. Archiv f. pathol. Anat. 72, 582–623 (1878). https://doi.org/10.1007/BF01939093

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