Mineralstoffwechsel eines mit Hafer ernährten Kaninchens bei Zufuhr von oxalsaurem Natrium

Zusammenfassung

Bei Vergiftung mit oxalsaurem Natron tritt beim Kaninchen ein Verlust an Basen, eine Demineralisation ein. Die Vermehrung der Ausscheidung betrifft in erster Linie das K, in zweiter das Ca, während Mg kaum beteiligt erscheint. Dagegen wird Na im Körper zurückgehalten. Der Vergleich der Aufnahme mit der Ausscheidung (Tafel I und II) ergibt, daß der Organismus ärmer an K und Ca, dagegen relativ reicher an Mg wird, besonders aber Na ansetzt.

Der Befund zeigt, daß es sich bei subkutaner Injektion von oxolsaurem Natron nicht nur um Verlust von Ca, sondern hauptsächlich um eine weitgehende Verschiebung des Basengleichgewichtes handelt, ein Vorgang, der, wie in einer vorangegangenen Arbeit gezeigt wurde, für den Organismus von weitgehender Bedeutung ist. Die Veränderungen des Mineralstoffwechsels beruhen wahrscheinlich nicht vollständig auf einer basenentziehenden Wirkung des oxalsauren Natron. Der besonders auffallende Verlust von K kann durch die vermehrte Zufuhr von Na mit bedingt sein; für diese Auffassung würden die Befunde von Biernatzki, Meyer und Cohn sprechen, die bei vermehrter Na-Zufuhr Steigerung der K-Ausscheidung beobachteten.

Die Beobachtungen stehen mit den chemischen Befunden der Haut in befriedigender Übereinstimmung und erklären auch die schon früher mitgeteilten Veränderungen der Empfindlichkeit der Haut gegen äußere Entzündungsreize bei Vergiftung mit oxalsaurem Natron.