Zusammenfassung
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1.
Der Einfluß erhöhter und erniedrigter Außentemperatur auf das in situ schlagende Froschherz ist zwar im allgemeinen bekannt, er macht sich aber nicht immer und nicht immer gleichstark geltend.
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2.
Der Ablauf der untersuchten Muskarin- und Digitaliswirkung auf das Froschherz wird wesentlich mit bestimmt durch die Temperatur der Umgebung bzw. des Innern des Frosches. Erniedrigung der gewöhnlichen Temperatur (15–20°) durch tagelange Eiskühlung läßt die Muskarinwirkung einheitlicher und gleichmäßiger ablaufen und so z. B. die Wirksamkeit atropinartig wirkender Drogen und Zubereitungen im Froschversuch zuverlässig prüfen. Auf die Strophanthinwirkung am Froschherzen übt die Erhöhung der Temperatur auf über 20° einen geringen reaktionsbeschleunigenden Einfluß aus; in den Versuchen mit Digitalisinfus war dagegen ein solcher Einflu\ weit unsicherer und in seiner Stärke nicht vorauszusagen. Die Digitaliswirkung läuft am besten innerhalb einer optimalen, für verschiedene Jahreszeiten verschiedenen Temperaturbreite ab, die sich aber zur Zeit noch nicht einwandfrei umgrenzen läßt. Größere Schwankungen (Eiskühlung; Umgebungstemperaturen über 28°) hatten im wesentlichen die gleiche Wirkung: das Herz erschlaffte, die Kontraktionen nahmen diastolischen Charakter an, der Frosch wurde für messende Untersuchungen unbrauchbar.
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3.
Das kurzfristige Wertbestimmungsverfahren Fockes ist mit grundsätzlichen Unsicherheiten behaftet und steht deshalb hinter den Stundenmethoden oder zeitlosen Prüfungsverfahren für Digitalisstoffe zurück.
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4.
Nicht nur bei der Digitalisprüfung am Froschherzen, sondern bei pharmakologischen Versuchen am Frosch überhaupt ist auf die Temperatur der Umgebung des Frosches, zweckmäßiger auf seine Innentemperatur, zu achten; die Berücksichtigung der Temperaturverhältnisse dürfte bei messenden Versuchen unerläßlich sein.
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Literatur
Veröff. des Reichsgesundheitsamts 1907, S. 275 und Ewald Heffter, Handb. d. Arzneiverordnungslehre 1911, S. 5.
S. S. 361. Die von Straub für das Deutsche Arzneibuch vorgeschlagene Methode stammt aus dem Jahre 1918 (Deutsche med. Wochenschr. S. 1016), die von Joachimoglu aus 1920 (d. Arch. 1920, Bd. 86, S. 340).
Pharmacop. U. S. A., 9, Ausg. 1916, S. 606.
Vgl. z. B. Fühner, Nachw. u. Best. der Gifte auf pharmak. Wege, Abderhaldens Handb. der biol. Arbeitsmeth. IV, 7, Heft 2 1922, S. 522.
Schmiedeberg und Koppe, Das Muskarin, 1869. Jaquet, Über die pharmakodyn. Wirkung einiger Pflanzendialysate. Korrbl. f. Schweiz. Ärzte 1897. S. 325: 1898, S. 745.
In der Tabelle nicht mit angeführt.
Arch. d. Pharm. 1903, Bd. 241, S. 128.
Der aber in Wirklichkeit kein 10% iges Infus ist (Edm. Weis a. a. O.). Zur Bereitung des Infuses sind 2 g des Digitalispulvers in einem in heißem Wasser stehenden Porzellantiegelchen mit 24 ccm kochendem Wasser, dem 8 Tropfen einer 5% igen Natriumcarbonatlösung zugesetzt waren, übergossen, umgerührt und nach 30 Minuten langem Stehen durch Leinwand filtriert und stark abgepreßt. Das Destillat wurde mit destilliertem Wasser auf 20 ccm anfgefüllt.
1907: Wenn von diesem Auszuge mittelgroßen (20–35 g schweren) Landfröschen ... Die Temperatur des Untersuchungsraumes muß der Reaktionsfähigkeit der Frösche in der betreffenden Jahreszeit angepaßt sein.
Fockes Arbeiten, Zeitschr. f. exp. Path. u. Ther. 1913, Bd. 14, S. 1: A. d. Pharm. 1919, Bd. 257, S. 270 u. a., sind vielfach, z. B. von Fühner, a. a. O. Nachw. u. Best. der Gifte auf pharmak. Wege, Abderhaldens Handb. der biol. Arbeitsmeth. IV, 7, 1922, S. 522. zitiert.
Jahreszeit, in der die Methode anwendbar ist, Fang- und Verwendungszeit, Gewicht, Herzsehlagzahl und Vorbereitung der Frösche, Temperatur des Untersuchungsraumes,Beschaffenheit des Pulvers, Bereitung des Infuses, Menge desselben. Die Wertigkeit des Valors. Giltigkeit und Genanigkeit der Methode.
Journ. Am. med. assoc. 1898, Bd. 31, S. 959.
Arch. der Pharm. 1902, Bd. 240, S. 454.
Wurden die Rückstände von drei nach Focke hergestellten 10% igen Infusen nochmals infundiert (2∶20), so ließ sich die typische Digitaliswirkung bei drei Fröschen bis zum Stillstand nach 21–37 Minuten, bei einem vierten Tier bis zur Peristaltik erzielen. Mit einem Infus aus den Rückständen von drei 1% igen Infusen ließ sich bei vier weiblichen Temporarien von 25–28 g Gewicht wenigstens Herzperistaltik, wenn auch kein systolischer Stillstand innerhalb 1 Stunde hervorrufen.
Zusammenfassende Darstellungen geben z. B. Edmunds u. Hale, U. S. Publ. Health and marine hospital service Hyg. lab. Bull. 48, 1909; Weis, Das österr. Sanitätswesen, 1912, Nr. 22, Beilage; H. Walter (unter Kobert), Über die Bewertung der Digitalispräparate. Diss. Rostock, 1914; Fühner a. a. O. u. andere mehr.
Von der Wiedergabe auch nur einzelner der zahlreichen Protokolle (über 1000) muß aus Raummangel abgeschen werden.
Die Umgebungstemperatur wurde z. B. in den Versuchen von Edmunds und Hale berücksichtigt und von Trendelenburg, dieses Arch. 1909, Bd. 61, S. 256 studiert (6,5–28°), Die amerikanische Pharmakopoe läßt die Froschversuche bei 20° vornehmen.
Dieses Arch. 1910, Bd. 62, S. 305.
a. a. O. Dieses Arch. 1910, Bd. 62, S. 305.
Berl. kl. W. 1917, Nr. 28 und dieses Arch. 1918, Bd. 83, S. 117.
Dieses Arch. 1920, Bd. 86, S. 307.
Dieses Arch. 1901, Bd. 46.
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physiologisch-pharmakologischen Laboratorium des Reichsgesundheitsamts.
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Rost, E. Die Atropin- und die Digitaliswirkung am Froschherzen bei verschiedenen Temperaturen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 97, 386–402 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01931326
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01931326