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Weitere experimentelle Untersuchungen über die Quelle und den Verlauf der intraocularen Saftströmung

IV. Mitteilung. Prüfung der bisherigen Versuchsergebnisse an bereits vorliegenden klinischen Beobachtungen an physiologisch als normal anzusehenden Augen. (Fälle von Heine und Ulbrich.)

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

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Literatur

  1. Bericht über die 39. Vers. d. Ophthalm. Ges. Heidelberg 1913, S. 398.

  2. Hamburger, Über die Ernährung des Auges 1914, S. 48.

  3. Vgl. Th. Leber, Zirkulations- und Ernährungsverhältnisse des Auges in Graefe-Saemisch, Handb. d. Ges. Augenheilk. 2. Aufl. 1903: „Dagegen muß, streng genommen, zwischen vorderer und hinterer Kammer eine, wenn auch noch so geringe Druckdifferenz bestehen, weil nur unter dieser Voraussetzung ein Abfluß des Kammerwassers von den Ciliarfortsätzen nach vorn überhaupt möglich ist, und weil auch die Überwindung des kleinen, durch den Sphinctertonus gegebenen Hindernisses eine solche erfordert. Bei der ungemeinen Langsamkeit der Absonderung braucht diese Druckdifferenz nur äußerst gering zu sein.“

  4. Zentralbl. f. Augenheilk.22, 236.

  5. Vgl. dazu Hamburgers Antwort auf Wesselys Frage bezügl. eines evtl. erfolgten, aber nicht klar erkenntlichen Stellungswechsels Hamburgers gegenüber der von ihm bisher so lebhaft bekämpften Theorie Lebers von der physiologischen sekretorischen Funktion des Ciliarkörpers (Bericht über die 39. Versammlung der Ophthalmolog. Gesellschaft Heidelberg, S. 131). „Wenn ein Organ wie der Ciliarkörper 48 Stunden, volle 2 Tage braucht, um mit seinem Sekret ein so minimales Bassin zu füllen, wie es die hintere Augenkammer ist. — bin ich dann nicht berechtigt, seine Sekretionskraft in physiologischen Zeiten als unendlich klein zu bezeichnen?“ Abgesehen von den oben dargelegten mannigfachen Fehlern, die diese Betrachtungsweise durchaus unzulässig machen, möchte ich nur kurz zu den angeführten Worten Hamburgers bemerken, daß die Annahme einer physiologischen Flüssigkeitssekretion von seiten des Ciliarkörpers, selbst wenn sie noch so gering ist, sich vollständig mit Lebers Theorie decken würde, der ja bekanntlich immer die „ungemeine Langsamkeit“ der Kammerwasserabsonderung betonte, die er nach unten nur mit dem Wort „meßbar“ begrenzte. Da Hamburger auf Grund der Beobachtung Heines doch anscheinend zugibt, daß eine Flüssigkeitsneubildung in der Hinterkammer innerhalb meßbarer Zeit festzustellen war, so kann es sich nicht um eine „unendlich kleine“ Sekretionskraft des Ciliarkörpers handeln, sondern um eine unter den Begriff der Meßbarkeit im Leberschen Sinne fallende. Trotz seiner ausweichenden Antwort auf die zweifellos aus derselben Erwägung heraus erfolgten, nicht mißzuverstehenden Frage Wesselys bekennt sich Hamburger mit obigen Worten, ohne sich dessen Anscheinend bewußt zu sein, voll und ganz zu der vonihm jahrelang aufsschärfste bekämpften Lehre Lebers von der physiologischen Funktion des Ciliarkörpers als Sekretionsorgan des Auges.

  6. Vgl. auch Bericht der 39. Versammlung der Ophthalmol. Gesellschaft, S. 122, dgl. Ernährung des Auges, S. 48 u. 49.

  7. Arch. f. Augenheilk.60, 283 und Bericht über die 34. Versammlung der Ophthalmol. Gesellschaft Heildelberg 105.

  8. Vgl. S. 291, 306, 310.

  9. Hamburger (Ernährung des Auges, S. 44) gibt an, daß eine hintere Synechie bestanden hätte. Ulbrich (l. c., S. 291) betont aber gerade das Gegenteil.

  10. Bericht über die 40. Versammlung der Ophthalmolog. Ges. Heidelberg, S. 441, 1916 (Diskussionsbemerkung zu meinem Vortrag).

  11. Ich lege meiner Betrachtung fast ausschließlich die letzte Veröffentlichung Ulbrichs zugrunde (Arch. f. Augenheilk.60, 283) und beziehe mich nur ganz ausnahmsweise als Ergänzung auf die erste (Bericht über die 34. Versammlung der Ophthalmolog. Gesellschaft Heidelberg, S. 105), weil Ulbrich besonders darauf hinweist (Arch. f. Augenheilk.60, 290), daß die in der zweiten Arbeit mitgeteilten Befunde als die maßgebenden zu betrachten seien.

  12. Zeitschr. f. Augenheilk.25, 5.

  13. Vgl. Ulbrich, l. c. S. 307.

  14. Ernährung des Auges S. 46.

  15. Bei dieser Betrachtung wird auffallenderweise von Hamburger der Gefäßgehalt der Iris überhaupt nicht berücksichtigt, was aber doch in Anbetracht der Tatsache, daß der Vorderkammerinhalt beim Menschen nur 4% des ganzen Bulbusvolumens beträgt (Wessely, Zeitschr. f. Augenheilk.25, 323), d. h. also 23 mal kleiner ist, als der hintere „Augenabteil“ durchaus nötig gewesen wäre (zumal doch Hamburger sonst die Ansicht vertritt, daß die Iris ein „von Blutgefäßen strotzendes Organ“ sei). Weiterhin muß hier darauf hingewiesen werden, daß Hamburger mit obigen Worten das Vorhandensein eines Überdruckes in der Hinterkammer zugibt (da er doch nur über die Entstehungsweise eine eigene Meinung hat). Dieser Überdruck muß aber einem evtl. vorhandenen kleinen Druck des Sphinkters gegen die Vorderfläche der Linse entgegenwirken. Hiermit wird Hamburgers physiologische Erklärung seines „Pupillenabschlusses“ hinfällig.

  16. Vgl. Ulbrich l. c. S. 309.

  17. Auf diese Beobachtung Ulbrichs bezieht sich offenbar die Bemerkung Wesselys: „Wenn also ein physiologischer Pupillenverschluß überhaupt besteht, so wird er zum mindesten jeden Augenblick wieder gesprengt „(Zeitschr. f. Augenheilk.25, 324). Hamburger (Ernährung des Auges S. 46) kann sich dieser Ansicht nicht anschließen, indem er darauf hinweist, daß die Membraneinstülpung durch Lidschlag nur „hin und wieder“ erfolgt sei, was jedoch nur bei Fernpunkteinstellung zutrifft, während bei festgehaltener Akkommodationsleistung schon von nur 1 D die Einstülpung bei jedem Lidschlag erfolgte (vgl. Ulbrichl. c. S. 287, 288).

  18. Vgl. dazu Hamburger, Zentralbl. f. prakt. Augenheilk.22, 233: „Das aber kann nach meinen Versuchen nicht mehr zweifelhaft sein, daß von einem ständigen Überfließen des Ciliarsekretes in allen denjenigen Fällen keine Rede ist, wodurch Beschäftigung bei heller Beleuchtung oder durch anhaltende akkommodative Naharbeit oder gar durch vorübergehenden oder dauernden Eseringebrauch (chron. Glaucom!) eine mittlere oder stärkere Miosis garantiert wird. In allen diesen Fällen muß die vordere Kammer ihre Zuflüsse anderswoher beziehen.“ Vgl. Weiss: Zeitschr. f. Augenheilk.25, 5: „Einen direkten Beweis gegen eine beständige Bildung von Humor aqueus im Ciliarkörper bildet der Hamburgersche Versuch.“

  19. Das scheint mir besonders aus einer Bemerkung Ulbrichs hervorzugehen, in der er davon spricht, daß Th. Leber die Tatsache des physiologischen Pupillenabschlusses ausdrücklich anerkannt habe, unter Berufung auf folgende Worte Lebers (Zirkulations- und Ernährungsverhältnisse des Auges, Graefe-Saemisch 1903, 2. Aufl., S. 272): „Dagegen muß, wie Ulrich später angegeben und Hamburger weiter ausgeführt hat, der Sphineter der Pupille wegen der nach vorn gerichteten Wölbung der Linse mit einer kleinen Komponente seiner Kontraktionskraft den Pupillenrand an die Linse andrücken, wodurch also der Durchtritt des Kammerwassers ein gewisses, wenn auch nur sehr kleines Hindernis erfährt, welches durch den Sekretionsdruck des Kammerwassers überwunden wird.“ Hier sagt doch aber Leber gerade das Gegenteil von dem, was Ulbrich daraus entnehmen zu können glaubt! Das durch den Sphinctertonus gegebene kleine Hindernis führt eben nicht zu einer wasserdichten Trennung zwischen Vorder- und Hinterkammer, sondern wird durch den Sekretionsdruck überwunden. Das Vorhandensein des Pupillenabschlusses wird also abgelehnt.

  20. Bericht über die 34. Versammlung der Ophthalmol. Gesellsch. Heidelberg, S. 115.

  21. Vgl. dazu Elschnig, Bericht über die 40. Versammlung der Ophthalmol. Gesellsch. Heidelberg, S. 441 (Diskussionsbemerkung zu meinem Vortrag).

  22. Vielleicht findet der bei manchen erweckte Eindruck von unregelmäßigen Membranbewegungen (in Ulbrichs Fall), aus denen man keine sicheren Schlüsse ziehen könne (Hamburger, Weiss), gerade auch hierin mit seine Erklärung.

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Seidel, E. Weitere experimentelle Untersuchungen über die Quelle und den Verlauf der intraocularen Saftströmung. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 102, 383–414 (1920). https://doi.org/10.1007/BF01930600

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF01930600

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