Zusammenfassung
Von den untersuchten vier Substanzen: ß-Tetrahydronaphthylamin, Ephedrin, Coffeinum natrio-benzoicum und Kokain erwiesen sich nur die zwei erstgenannten — Ephedrin aber weit mehr als β-Tetrahydronaphthylamin — als imstande einen nicht zu tiefen Chloralschlaf (0,5 g pro Kilogramm Tier) bei großhirnhemisphärenlosen Tieren zu durchbrechen und die Tiere zu erwecken. Der Angriffspunkt dieser beiden Körper muß demnach subkortikal gelegen sein. Dagegen versagte Kokain, welches normale Tiere aus Chloralschlaf zu erwecken vermag (Airila) völlig bei den ihrer Großhirnhemisphären beraubten Tieren. Daraus muß geschlossen werden, daß die erregende Wirkung des Kokains rein kortikalen Sitz hat, was im guten Einklange steht mit den bekannten Wirkungen des Kokains auf die Psyche.
In analoger Weise versagte Coffein bei den Kaninchen ohne Großhirnhemisphären, während normale Kaninchen durch Coffein aus leichter Chloralnarkose erweckt werden können (Airila).
Literatur
Archives Internationales de Pharmacodynamie et de Thérapie Vol. XXIII, S. 453, 1913.
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Morita, S. Untersuchungen an großhirnlosen Kaninchen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 78, 218–222 (1915). https://doi.org/10.1007/BF01930580
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01930580