Zusammenfassung
Wenn durch den Coronarkreislauf eines isolirten, künstlich durchbluteten Katzenherzens Sauerstoff unter Druck hindurchgeleitet wird, so können die rhythmischen Contractionen über eine Stunde fortdauern.
Auch bei Durchströmung mit Wasserstoff kann das Herz längere Zeit fortfahren, regelmässig zu schlagen.
Dagegen bringt Kohlensäure das Organ schon nach kurzer Zeit unter Flimmern zum Stillstand.
Diese Versuche lehren, dass beim Katzenherzen complete Anämie der Herzwand nicht zum Flimmern führt, vielmehr die rhythmischen Contractionen fortdauern lässt.
Sie zeigen ferner, dass das Herz ohne Zufuhr von Nährmaterial von aussen längere Zeit fortschlägt, und dass es ohne resp. mit einem Minimum von Sauerstoffzufuhr weiter pulsiren kann.
Man sieht daraus, mit welcher Zähigkeit auch bei Säugethieren das Organ, von dessen dauerndem rhythmischen Schlagen der Bestand des Lebens abhängt, seine Thätigkeit festhält, und wie resistent es gegen die ungünstigsten Ernährungsbedingungen ist.
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Literatur
Langendorff, Pflüger's Archiv Bd. LXI S. 291. 1895.
Langendorff, Pflüger's Archiv Bd. LXI. S. 355. 1897.
Porter, Journal of physiol. Vol. XXXIII. p. 18. 1899.
Strecker, Pflüger's Archiv Bd. LXXX. S. 161.
Locke, Verhandlungen des 5. internationalen Physiologencongresses zu Turin. 1901.
Hierdurch wird natürlich die Frage nicht berührt, ob das arbeitende Herz O-Depots, etwa in den Muskeln, besitzt oder sich den zur Arbeit nöthigen O als intermediäres Product selbst abspaltet.
Vgl. auch v. Cyon, Pflüger's Archiv Bd. LXXVII. S. 280. 1899.
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Magnus, R. Die Thätigkeit des überlebenden Säugethierherzens bei Durchströmung mit Gasen. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 47, 200–208 (1902). https://doi.org/10.1007/BF01929646
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