Zusammenfassung der Ergebnisse
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1.
IES in Konzentrationen von 10−5 und 10−6 g/ml dem Kultursubstrat vonMarchantia polymorpha-Brutkörpern zugesetzt bewirkt bei Kultur unter allseits gleichen Bedingungen eine Zunahme der Entwicklung geflügelter und isolateraler Thalli.
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2.
Unter gleichen Bedingungen wird die Wirkung einer Schwere-induktion von erheblicher Dauer (unter Umständen, die eine Stabilisierung der Induktion im SinneFittings erwarten lassen) bedeutend herabgesetzt.
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3.
Die Verstärkung einer an sich unterschwelligen Lichtinduktionswirkung (aber unter besonderen Bedingungen) durch IES wird wahrscheinlich gemacht. Sie bedarf weiterer Untersuchung.
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4.
Es wird auseinandergesetzt, daß das oben angegebene Ergebnis 1 die Beweiskette für den grundsätzlich bidorsiventral-tetrapolaren Bau derMarchantia-Brutkörper schließt.
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5.
Es wird begründet, daß die IES oder ein genuiner Wuchsstoff wesentlich an der Entscheidung über das Zustandekommen der Dorsiventralität der Brutkörperkeimlinge vonMarchantia beteiligt ist. Damit hat die Hypothese vonHalbsguth (1953) über das Zustandekommen dieser Dorsiventralität eine wichtige Stütze erhalten.
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Herrn Prof. Dr.Burgeff zum 70. Geburtstag gewidmet.
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Halbsguth, W., Kohlenbach, HW. Einige Versuche über die Wirkung von Heteroauxin auf die Symmetrieentwicklung der Brutkörperkeimlinge vonMarchantia polymorpha L.. Planta 42, 349–366 (1953). https://doi.org/10.1007/BF01928191
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