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Ueber das Vorkommen einkerniger Zellen im gonorrhoischen Urethralsecret

Ein Beitrag zur allgemeinen Histologie der Entzündung

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Literatur

  1. Marchand, Ziegler's Beitr. IV 1889, Marburger Sitzungsberichte No. 3 und No. 6.

  2. Hammerl, Ziegler's Beitr. XIX 1896.

  3. v. Büngner, Ziegler's Beitr. XIX 1898.

  4. Unter histiogenen Zellen sind zumeist Bindegewebszellen, ferner Zellen der übrigen Bindesubstanzen, Gefäss- und Serosa-Endothelien zu verstehen. Die alte Auffassung einer Metaplasie von Deck-, Drüsenoder Schleimhaut-Epithelien zu „Eiterkörperchen“ konnte sich nicht halten, doch kommen natürlich auch diese Zellen als solche im Eiter vor.

  5. Vgl. Arnold, Dies. Arch. 132 u. 133, 1893.

  6. Wir werden weiter untern zeigen, dass es sich um zwei völlig analoge Reihen von Rundzellen handelt, deren jede, sowohl die der histiogenen, wie die der hämatogenen Abstammung, verschiedene Gruppen umfasst. Die Zellen jeder histiogenen Gruppe haben ihr isomorphes Correlat in einer entsprechenden hämatogenen Gruppe. Selbstverständlich lassen sich nicht entsprechende hämatogene und histiogene Zellen leicht unterscheiden, z. B. etwa eosinophile Blut-Leukocyten und lymphocytoide Granulationszellen. Auch bei den oben erörterten Untersuchungen Marchand's, bei denen multinucleäre Blut-Leukocyten und polymorphkernige Gewebszellen bisweilen nicht zu unter-scheiden waren, handelt es sich wahrscheinlich auch um nicht entsprechende Zellformen, neutrophile Blutzellen und ungekörnte Gewebszellen (s. u.), die nur in Folge des eigenthümlichen Verhaltens der neutrophilen Granula im Schnitt und bei Hämatoxylin-Anwendung, sowie wegen der Unmöglichkeit, basophile Leukocyten mittelst Hämatoxylin-Färbung als solche ebenfalls deutlich zu machen, isomorph erscheinen. Dagegen entsprechen sich völlig die mononucleären, histiogenen, bläschenförmigen Wanderzellen und die grossen unni-nucleären Leukocyten des Blutes.

  7. Nach den neuesten Untersuchungen Marchand's scheint sich der von ihm auf Grund früherer Beobachtungen construirte Unterschied zwischen hämatogenen und histiogenen Wanderzellen, der sich allerdings weder morpholopisch, noch tinctoriell streng nachweisen liess, wieder zu verwischen; in den adventitiellen Klasmatocyten Ranvier's hater nehmlich, wie es scheint, die gemeinsame Urform sowohl der leukocytären, wie der leukocytoiden Elemente gefunden. Diese bindegewebigen Elemente liefern bei der Proliferation Abkömmlinge, die nach jeder Richtung hin den leukocytoiden Wanderzellen gleichzusetzen sind. Aus letzteren wiederum soll, wahrcheinlich wohl indirect durch Karyomitose, eine Brut junger kleiner Zellen lymphoiden Charakters hervorgehen, die sich völlig wie die kleinen, runden Infiltrationszellen des Granulationsgewebes verhalten, runde, relativ grosse und dunkel färbbare Kerne führen, und somit als lymphocytoide Zellen anzusprechen sind. Diese sollen nicht nur überhaupt in die Gefässe hineinwandern können, sondern in embryonalen Epochen sogar durch Hämoglobin-Aufnahme in rothe Blutzellen vom Normoblasten-Typus sich verwandeln können, also sich wie ächte Lymphocyten verhalten, was für eine extravasculäre Entstehung der rothen Blutzellen und für histiogene Blutbildung sprechen würde. Die Klasmatocyten selbst sollen ferner in Beziehung stehen zu Saxer's primären Wanderzellen, in denen dieser Autor sowohl die Urform der Lymphdrüsenzellen, wie der rothen Blutkörperchen erblickt. Die leukocytoiden Wanderzellen entsprechen morphologisch völlig den grosskernigen uninucleären leukocytären Formen des Blutes und sind nach den Untersuchungen von v. Büngner, Ribbert und Lubarsch äusserst schwer oder gar nicht von gewissen frei gewordenen Abkömmlingen der Endothelien zu unterscheiden. Ich habe seiner Zeit die Gründe dafür angeführt, dass die grossen uninucleären Leukocyten des Blutes Entwicklungs-Formen der sogenannten Grossen Lymphocyten Ehrlich's (Keimcentrums-Zellen Flemming's, Lymphogonien Benda's) vorstellen, die den Saxer'schen primären Wanderzellen isomorph sind, und von denen sich die rothen Blutzellen des megaloblastischen Typus ableiten. Dass auch die Grossen Lymphocyten den Abkömmlingen gewisser Endothelien sehr nahe stehen und häufig zum Verwechseln ähnlich sind, ist ebenfalls bekannt, ebenso wie die Annahme, dass die ersten rothen Blutzellen im Embryo nicht aus Wanderzellen, sondern aus Gefäss-Endothelien hervorgehen sollen. Andererseits sind auch Gründe für die Annahme vorhanden, dass die kleineren Lymphocyten zu gewissen Endothelien in Beziehung stehen. Schliesslich scheint es, als ob z. B. bei kleinzelligen Rundzellen-Sarcomen, bezw. lymphatischer Leukämie nicht nur die Lymphocyten sich vermehren, sondern auch die Capillar-Endothelien in Wucherung gerathen und mit einer jungen lymphocytischen Brut das Lumen derselben erfüllen. Diese Zellen wuchern über die Wände der Capillaren hinüber, „wandern aus,“ und nehmen dann ausserhalb der Gefässe perithelial an der neoplastischen Gewebsbildung Theil. Die leukocytoiden Wanderzellen Marchand's sind also nicht nur Abkömmlinge fixer Bindegewebszellen, sondern können auch direct oder indirect zu Blutzellen werden. Umgekehrt können dann aus ihnen hernach wieder fixe Bindegewebszellen hervorgehen.

  8. Was die Kern-Polymorphose anbetrifft, so sieht Marchand in ihr den Ausdruck der Ortsveränderung, (obwohl z. B. wandernde Mastzellen im Gewebe stets einen einheitlichen Kern führen). Ich habe (Dieses Archiv, 159) dafür plaidirt, vorläufig aus classificatorischen Rücksichten in ihr den morphologischen Ausdruck der cytogenen Alterung und Reifung zu sehen. Andere sehen in ihr einen mehr functionellen, oft fälschlich senil-degenerativen Zustand (denn gerade die multinucleären „alten“ Formen erfüllen die wichtigen Functionen). Ehrlich nimmt an, dass in der weiteren degenerativen Katabiose, z. B. bei Quellungen u. s. w., die polymorphe Kernfigur in eine der ursprünglichen jugendlichen annähernd ähnliche runde Form zurückkehren kann, wobei z. B. aus einem multinucleären gekörnten Leukocyten eine „Markzelle“ würde. Flemming hat beobachtet, dass nicht nur rundkernige, sondern auch multinucleäre „reifere“ Zellformen in Mitose eintreten können. Nach einer jüngst erschienenen Untersuchung von Ballowitz (Archiv für mikroskopische Anatomie 56, 1900) soll die Kern-Polymorphose durch Ueberwanderung der Sphäre, also durch eine Art von interner Recreation entstehen, was gut mit einer von mir an den Zellen des embryonalen Knochenmarkes gemachten Beobachtung stimmt (Dieses Archiv 150, Tafel III), nach der eosinophile Körnchen innerhalb der Lymphocyten zuerst an Zellen mit beginnender Kern-Einbuchtung, und zwar stets innerhalb der Kern-Einbuchtung selbst, hügelförmig um die Sphäre herum auftreten.

  9. Derselbe findet sich, wie ich hier nochmals gegenüber von Naegeli (Dtsch. Med. Wochenschr., 1900, No. 18) und Rubinstein (Zeitschr. f. klin. Medicin, 42, 3 u. 4, 1901) betonen möchte, mit allen seinen von Ehrlich (Anämie I, S. 46–48) angegebenen Kriterien nicht nur in Milz und Lymphdrüsen, sondern auch im Knochenmark und daber auch im Blute von „myelogener“ Leukämie, welche ja als Hyperplasis des Markes in die Blutbahn hinein aufzufassen ist. Alle 3 lymphoiden Organe sind demnach principiell gleich und nur quantitativ verschieden zusammengesetzt.

  10. Diese Analogie wird noch gestützt durch die Anschauung über die Entstehung der basophilen ungekörnten Riesenzellen, die Manche in den lymphoiden Organen durch Verschmelzung von grossen Lymphocyten, in den Granulomen durch Verschmelzung lymphocytoider Endothelzell-Abkömmlinge entstehen lassen wollen.

  11. Diesem Mangel scheint ja nun allerdings in neuester Zeit durch die inzwischen publicirte Formol-Chromsäure-Methode Benda's einigermassen abgeholfen zu sein (s. Benda, Weitere Beobachtungen über die Mitochondria u. s. w. Verhandl. der physiol. Gesellsch., Berlin, Jahrg. 1899/1900, Nr. 1–5, Sep.-Abz. S. 4).

  12. Ueber die δ-Granula der grossen Lymphocyten (Rieder, Atlas der Blut-Mikroskopie, Taf. X, Fig. X, Fig. 38 u. 39) s. Ehrlich Anämie I S. 46–48.

  13. In diesem Archiv, Bd. 159, haben wir ausgeführt, dass die multinucleären gekörnten Leukocyten nur indirect von den uninucleären Myelocyten, dagegen direct von gewissen einkernigen gekörnten Zellen des Knochenmarks abzuleiten seien, welche auch jüngst Schur und Loewy (Zeitschr. f. klin. Medicin, 41, 1900) aufgefallen sind, ohne dass sie recht etwas mit ihnen anzufangen wussten. Diese einkernigen gekörnten „Pseudolymphocyten“ haben einen Kern, der sich ebenso dunkel färbt, wie der der multinucleären Leukocyten, während der Kern der Myelocyten stets blass bleibt, und wenn er noch so stark polymorph erscheint, — und zweitens haben sie völlig entsprechende Körnung, wie die multinucleären Leukocyten, welche bekanntlich bei den ɛ-Zellen viel gröber ist, als bei den ɛ-Myelocyten. Es wird also der Myelocyt mit grossem runden Kern direct zum Myelocyt mit kleinerem excentrischen und eingebuchteten Kern, dagegen indirect durch Theilung zum einkernigen gekörnten kleinen Pseudolymphocyten, der seinerseits direct zum multinucleären Leukocyten heranreift.

  14. Es wäre dringend zu wünschen, dass die hämatologischen Kliniker endlich einmal von der Flemming'schen Beobachtung Notiz nähmen, dass die kleinen Lymphocyten indirect durch differenzirende Karyokinese aus den Grossen Lymphocyten der Keimcentren hervorgehen, damit endlich einmal das Dogma beseitigt wird, dem neuerdings auch wieder Rubinstein (a. a. O.) zu huldigen scheint, dass die kleinen Lymphocyten umgekehrt direct zu den grossen heranwachsen. Die jüngsten Jugendformen werden natürlich mit dem zunehmenden Alter etwas grösser, ihre Leiber werden breiter („klein uninucleäre Leukocyten“), aber ihrem Artcharakter nach bleiben sie „kleine Lymphocyten“. Ein Mops kann nie zur Dogge werden (Benda). Selbstverständlich entstehen unter anderen Umständen aus Grossen Lymphocyten durch Theilung ohne Differenzirung wieder Derivate der gleichen Art. Kleine Lymphocyten können also durch Theilung sowohl aus kleinen, wie aus grossen Lymphocyten hervorgehen.

  15. Allerdings wäre auch an ungekörnte oxyphile Zellen zu denken. Unter den Zellen des Blutes und der blutbildenden Organe sind solche aber nicht bekannt.

  16. Nach Westphal (farbenanalytische Untersuchungen, S. 32, 35, 37, 38) kommen Mastzellen auch in den Lymphdrüsen und bei Amphibien besonders in der Milz vor. Ehrlich-Lazarus (Anämie I, S. 110, 111) trennen die Mastzellen des Knochenmarks und des Blutes von denen des Bindegewebes.

  17. Vgl. Pappenheim, Dieses Archiv Bd. 160, 1900, S. 318.

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  18. Ehrlich, Anaemie I, Seite 105–115.

  19. Ehrlich, Anämie I, S. 114, 115.

  20. Marschalko, Archiv f. Dermatol. u. Syphilis. LIV, 1900, lässt Unnas Plasmazellen sich in eosinophile Zellen umwandeln.

  21. Centralbl. f. allgem. Pathol. III 1892.

  22. Inaug.-Diss. Breslau 1893.

  23. Vergl. hierzu Bettmann, Volkmann's Vorträge 1900, IX. Serie, 26. Heft, S. 1595.

  24. Vergl. ferner auch Bettmann, Arch. f. Dermatol. u. Syphilis, XLIX, 1899, No. 266. Teichmüller, D. Arch. f. klin. Medicin LX 1898. Noeske, Dtsch. Ztschr. f. Chirurgie LV 1900.

  25. vgl. Milchner, Zeitschr. f. klin. Medicin, 37, 1899. Unna fand Mastzellen in Miliariabläschen.

  26. H. F. Müller, Archiv f. experiment. Pathologie, 1894.

  27. Jolly, Compt. rend. de la Soc. de Biol. 1898.

  28. vgl. Pappenheim, Zeitschr. f. klin. Medicin, 39, 1900.

  29. vgl. v. Ebner, Kölliker's Handbuch der Gewebelehre, III, 1899, S. 275.

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  30. Ehrlich, Anaemie, I. S. 69.

  31. Um aus Vergrösserungen adenoider Organe einen Rückschluss auf deren Betheiligung an der Emission farbloser Blutzellen zu gewinnen, darf man nicht alle Arten von Lymphdrüsen- oder Milztumoren als gleichwerthig erachten; speciell sind die hyperplastischen Tumoren streng von den durch functionelle Reizung entstandenen zu trennen. Früher hat man mit Virchow, der die Leukocyten für im Blut gealterte Lymphkörperchen hielt, im Gegensatz zu Pyämie und progressiver Leukämie die temporäre fieberhafte Leukocytose auf eine functionelle Reizung, eine Art von Desquamativ-Katarrh der bei Infectionskrankheiten häufig in Mitleidenschaft gezogenen Lymphdrüsen bezogen. Heut zu Tage wird den Lymphdrüsen allerdings nur eine Betheiligung an der Lymphocytose zugeschrieben und letztere, im Gegensatz zur Lymphämie, auf eine functionelle Reizung derselben zurückgeführt. (Ehrlich, Anämie, I, S. 68, zieht allerdings auch aus Beobachtungen bei malignem Lymphom Schlüsse auf die Bedeutung der Lymphdrüsen für die normale Blutbildung.) Die gewöhnliche multinucleäre Leukocytose bezieht man indess auf eine functionelle Reizung des Knochenmarkes, trotz der mit fieberhafter Leukocytose so häufig Hand in Hand gehenden Lymphdrüsen- und Milztumoren. Letztere bilden eben weiter nichts, als das der fieberhaften Knochenmarks-Reizung entsprechende Aequivalent einer functionellen Milzreizung, welche anscheinend weniger auf Hyperplasie, als wohl zumeist auf Afflux und acytokerastischer Hypertrophie beruht. Ebenso, wie ein hyperplastischer Milztumor nur zu einer pseudo-leukämischen Anaemie führt, die wahre Leukämie aber auf einer hypothetischen, nicht sichtbaren Knochenmarks-Hyperplasie beruht, so veranlassen die in der Blutbahn kreisenden pyretogenen Toxine einerseits eine functionelle Milzbypertrophie, andererseits durch Knochenmark-Reizung eine Fieber-Leukocytose. Die bei irgend welchen Infectionen auftretenden Vergrösserungen regionärer Lymphdrüsen indess beruhen darauf, dass ein in die Lymphspalten und Lymphbahnen gelangtes Gift, bevor es in die Circulation kommt, Eiters und der gewöhnlichen Leukocytose die Alexine als schützende Immunkörper nachgewiesen worden. Wenn neuerdings Blumenreich und Jakoby (Zeitschrift für Hygiene, Bd. 29, 1898) bei gewissen Infectionen eine Steigerung der Immunität nach Splenectomie erzielten und die Ursache hierfür auf die mit der Milz-Extirpation vicariirende Lymphocytose beziehen, so dürfte diese Deutung eine irrthümliche sein. Wie bei Vitali (Clin. med. Ital., 1900, No. 4), sowie bei Pougliese e Suzzati (Arch. per le scienze med., 1900, Nr. 1) dürfte die Immunität vielmehr darauf beruhen, dass durch die Splenectomie ein für die Aufnahme und Bindung des Giftes besonders disponirtes Organ aus dem Körper entfernt, ein Locus minoris resistentiae also beseitigt ist; beruht doch auch die natürliche Immunität zumeist auf dem natürlichen Mangel an Gift bindenden (haptophoren) Zellen und Geweben.

  32. Ehrlich, Anämie, I. S. 75.

  33. Dieses Archiv, Bd. 156, S. 231, Anm.

  34. Chinin wirkt auf Leukocyten nicht eigentlich specifisch negativ, sondern lähmt ihre Locomobilität.

  35. Etwaige pleuritischen und peritonitische Exsudate bei myelogener Leukämie müssten noch genauer auf das Vorhandensein von Myelocyten beobachtet werden (Ehrlich, a. a. O. S. 129). Vielleicht handelt es sich gar nicht um emigrirte leukocytäre Blutzellen, sondern um histiogene myelocytoide Elemente, die sich in loco unter dem Einfluss der „leukämischen Noxe“ gebildet haben, obwohl solches wenig wahrscheinlich ist, da im Gewebe neutrophile Granula anscheinend nicht gebiIdet werden können. In der That sind myeloide „Metastasen“ bei medullärer Leukämie nur in den hämatopoëtischen Organen beobachtet worden, während bei Lymphämie auch sonst in der Haut u. s. w. lymphomatöse „Infiltrationen“ in die Erscheinung treten.

  36. Es besteht also trotz des starken Verlustes des Blutes an Leukocyten keine Leukopenie, weil der Zellausfall als Reiz auf das Knochenmark wirkt, welches stets sogleich für geeigneten Nachschub sorgt.

  37. Bettmann, Münch. med. Wochenschrift 1899, S. 1231.

  38. Posner und Lewin, Dermatolog. Zeitschrift 1894.

  39. Klein, Centralblatt für innere Medicin 1899.

  40. S. hierzu Ehrlich, Anämie I, S. 70 (Ueber Emigration der Lymphocyten), S. 109 (Emigration der Eosinophilen) und S. 129 (der Myelocyten). Letztere zwei Fälle werden anders gedeutet als, der erste.

  41. Vergl. hierzu Pinkus, Arch. f. Dermatol. u. Syphilis 50, 1899, S. 192, 193.

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  42. Siehe Ehrlich, Anämie I S. 110.

  43. Es wäre indess zu überlegen, ob das Postulat solcher hypothetischen Follikel nothwendig ist und ob es nicht genügt anzunehmen, dass die lymphocytoiden Abkömmlinge der bindegewebigen Stromazellen und Endothelien zwar keine ächten Lymphocyten, aber ihnen tinctoriell gleiche und morphologisch ähnliche lymphocytoide Rundzellen seien, so dass demnach etwa bei lymphatischer Leukämie und Peeudoleukämie der gleiche plastische Reiz sowohl zu einer Vermehrung präformirter Lymphocyten, wie auch zur Neubildung lymphocytoider Elemente aus basophilen ungekörnten spindligen Stromazellen antreibt.

  44. Jannowski, Archiv für experimentelle Pathologie, Bd. 36, 1895. S. 15 ff, 32 ff.

  45. Vgl. hierzu Borrisow, Ziegler's Beiträge, 16.

  46. Diese Färbung ist nur ein Reagens auf basophile Zellen, kein panoptisches Universalmittel, wie ich ganz besonders Sabrazés gegenüber betonen möchte. Neutrophile und eosinophile Körnungen sind hierbei erstere unsichtbar, letztere ungefärbt, oxyphiles Protoplasma schwach gelblich oder gar nicht gefärbt, Mastzellenkörner und Kokken roth. Besonders schön aber erscheint bei dieser Färbung die netzartige Sparrenwerk-Struktur des Lymphocyten-„Granoplasma“, welche Ehrlich (Anämie I S. 48) früher als δ-Granulation beschrieben halte.

  47. Pappenheim, dieses Archiv, Bd. 157. 1899, S. 32, Note 1, ferner Centralbl. f. Bakteriologie, 28, 1900, S. 403.

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  48. Derselbe dieses Archiv, Bd. 159, 1900, S. 57 u. 69.

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  49. Ich will nicht unerwähnt lassen, dass ich in Fällen von gonorrhoischer Gonitis und infectiöser Conjunctival-Blennorrhoe im eitrigen Secret kleine „endotheloide“ Zellen fand, die, obwohl zum Theil ein- und rundkernig, zum Theil polymorph- und vielkernig, doch sowohl von den eigentlichen einkernigen, wie von den vielkernigen Leukocyten unterschieden waren. Die ein- und rundkernigen Formen besassen fast alle einen relativ kleinen, meist total pyknotischen, excentrisch gelegenen Kern in relativ breitem Zelleib, waren somit morphologisch deutlich von dem typischen Habitus der kleinen Lymphocyten zu unterscheiden, mit denen sie allerdings prima vista noch am ehesten vergleichbar schienen. Sie hatten eigentlich völlig die bekannte Jequirity-Form Unna'scher Plasmazellen und kleiner junger Normocyten, nur dass sie kein Hämoglobin führten (was vielleicht auch für eine Verwandtschaft der Erythrocyten und Endothelzellen sprechen könnte). Die multinucleären und ebenfalls ungekörnten Zellformen waren meist nicht viel grösser, als die eben beschriebenen uninucleären Formen. Ihr Kern war oft abenteuerlich eingekerbt, oft deutlich in 2–6 einzelne rundliche Fragmente getrennt, so dass sie am ehesten mit Rieder'schen Lymphocyten vergleichbar schienen.

  50. Ehrlich, Anämie, I, S. 49; ferner Carstanjen, Jahrbuch für Kinderheilkunde, Bd. 52, 1900, S. 226.

  51. Während die einkernigen gekörnten myelocytoiden Elemente des Eiters, soweit sie nicht Gewebszellen sind, sehr gut auf Quellung multinucleärer kleiner Leukocyten zurückgeführt werden können, spricht die stets normale Configuration der grossen Lymphocyten gegen eine derartige, im Botkin'schen Sinne cytolytische Auffassung. Sie gleichen ganz den von mir früher bei der gleichen Färbung im Knochenmark gefundenen und abgebildeten Formen (s. dieses Archiv, 157, 1899, Taf. II Bc, Taf. III Ac).

  52. Inzwischen hat Coenen, (Dics. Archiv 163, 1900) solche bei der Aleuronat-Pleuritis des Kaninchens beschrieben.

  53. Senator, Dies. Arch., Bd. 131, S. 385.

  54. Atti della Reale academ. di scienze XXXII, 15, siehe auch Barbacci's Referat, Centralblatt für allgemeine Pathologie, 1898, Heft VIII–IX.

  55. Auch dies spricht dafür, dass eine scharfe Trennung zwischen acuter und chronischer Entzündung nicht existirt.

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Pappenheim, A. Ueber das Vorkommen einkerniger Zellen im gonorrhoischen Urethralsecret. Archiv f. pathol. Anat. 164, 72–119 (1901). https://doi.org/10.1007/BF01924860

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