Die Leitung des chemotropischen Reizes in den Wurzeln von Lupinus albus

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

• 1. Ein einseitiger, bis an die Wurzelachse dringender Quereinschnitt hemmt die Leitung des chemotropischen Reizes von der Wurzelspitze nach der Wachstumszone nicht.

• 2. Quereinschnitte an zwei entgegengesetzten Seiten der Wurzel hemmen die Reizleitung nicht, wenn die Diffusion durch dieselben möglich ist.

• 3. Bei dekapitierten Wurzeln mit wieder vermittels Gelatine aufgeklebter Spitze greift der Reiz von der Spitze nach dem Stumpf über.

• 4. Der Reiz kann trotz eines Quereinschnitts, durch den Diffusion ausgeschlossen ist, geleitet werden.

• 5. Der Reiz wird vornehmlich an der der chemotropisch gereizten gegenüberliegenden Seite der Wurzel geleitet.

• 6. Die Verwendung von Lösungen einiger Eisensalze als Chemotropika und die mikrochemische Untersuchung der Gewebe gereizter Wurzeln zeigen, daß die Fe^..-und Fe^...-Ionen von der Wurzelspitze nicht in die Wachstumszone wandern. Diese Eisensalze dürfen demnach nicht zu den hypothetischen Reizstoffen gerechnet werden, durch deren Diffusion man die Reizleitung zu erklären versucht.

• 7. Die Verwendung von Fe(NO₃)₃, Fe₂(C₂H₃O₂)₆, Fe₂(SO₄)₃, Fe₂(C₄H₄O₆)₃ ermöglicht den Ausschluß einer unmittelbaren Mitwirkung des Chemotropikums am Reizleitungsvorgange.