Über die hormonale natur der Hemmungswirkung der Blätter bei Bryophyllum crenatum

Zusammenfassung

• 1. Blätter bzw. Blattstiele vonBryophyllum crenatum, nur an einer Seite der einknotigen Sproßstücke gelassen, hemmen das Wachstum ihrer Achselknospen, indem sie bestimmte Stoffe erzeugen, welche auch die mit Agar oder Gelatine verbundenen Schnittflächen der Blattstiele durchdringen können.

• 2. In Agar eingefangen, verhalten sie sich ebenso wie Blätter oder Blattstiele und stimmen mit dem Einfluß des Wuchsstoffs überein, so daß man annehmen kann, daß der Hemmstoff zugleich auch der Wuchsstoff ist.

• 3. Dagegen wirken Preßsäfte oder Ätherauszüge aus lebenden Geweben wachstumsfördernd, falls sie in ähnlicher Weise auf dem entspreiteten Blattstiel angebracht werden. Hemmungs- sowie auch Wundstoffe sind in dieser Beziehung nicht arteigen.

• 4. Mit der Wachstumshemmung der Achselknospe, die auch durch Diastase, Speichel und Säuren hervorgerufen werden kann, hängt die längere Erhaltung des dazugehörigen Blattstieles zusammen.