Zusammenfassung
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1.
Durch Transfusion gelingt es, ohne Aenderung der Blutzusammensetzung starke Plethora mit Steigerung des arteriellen, venösen und capillaren Druckes nnd Volumenszunahme der Niere zu erzeugen.
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2.
Hierbei kommt es zu reichlichem Austritt von Flüssigkeit aus den Gefässen in die Gewebe. Dagegen tritt keine Diurese ein.
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3.
Schafft man Bedingungen, unter denen bei Transfusion eine Aenderung der Blutbeschaffenheit eintritt, so steigt die Harnauscheidung.
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4.
Daraus folgt, dass die Plethora mit ihren Folgezuständen die Ursache der Salzdiurese nicht sein kann, sondern dass diese in der Aenderung der Blutzusammensetzung gesehen werden muss.
Literatur
R. Magnus. Ueber Diurese. II Mitth. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol. Bd. XLIV. S. 396. 1900.
Ponfick, Experiment. Beiträge zur Lehre von der Transfusion. Virch. Archiv Bd. LXII. S. 273. 1875.
Lesser. Verhandl. der sächs. Akademie. Math.-phys. Klasse. Bd. XXVI. S. 153. 1874.
v. Schröder, Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol. Bd. XXII. S. 57. 1887.
Schwarz,Ebenda Bd. XLIII. S. 23. 1900.
v. Limbeck, Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol. Bd. XXVIII. S. 70. 1889.
Lesser, a. a. O..— v. Regéczy, Pflüger's Arch. Bd. XXXVII. S. 73. 1885.
Vgl. II. Mittheilung. Archiv f. exper. Pathol. u. Pharmakol. Bd. XLIV. S. 431 f.
v. Regéczy,a. a. O..
Menge des transfundirten Blutes in Proc. der ursprünglichen Blutmenge des Versuchsthieres.
Noch bestehende Zunahme der ursprünglichen Blutmenge im Moment der zweiten Hb-Bestimmung nach der Transfusion bezogen auf 100.
Dieser Versuch ist insofern als besonders gelungen zu bezeichnen, als dabei stärkere pulsatorische und exspitatorische Schwankungen des Blutdruckes nicht auftraten. In anderen Experimenten gelangte bei derartigen Druckänderungen leicht etwas von der Mg-Lösung, mit der die Manometer gefüllt waren, in die Blutbahn des Thieres und genügte, um eine deutliche Zunahme der Harnsecretion zu bewirken, da ja die Normalsecretion beim Hungerthier eine ganz geringe ist und jede Steigerung sich sofort deutlich bemerkbar macht. Deshalb wurden in einzelne Versuchen zur Füllung des Venenmanometers defibrinirtes Blut verwendet. Aber auch dann liess sich der geschilderte Missstand manchmal nicht vermeiden, da das gleiche am Arterienmanometer auftrat. Es mussten deshalb an einer Reihe von Thieren die Druckverhältnisse ohne Berücksichtigung der Harnsecretion fest gestellt werden.
Starling, Journal of physiol. Vol. XVI. S 159. 1894.
In den Onkometerversuchen wurde von gleichzeitiger Registrirung des arteriellen Druckes Abstand genommen, weil sein Verhalten aus den vorher geschilderten Experimenten bekannt war und das oben geschilderte Rücksteigen der Mg-Lösung aus dem Manometer in die Blutbahn hier natürlich den ganzen Versuch verdorben hätte.
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Mit 2 Curven.
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Magnus, R. Ueber Diurese. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 45, 210–222 (1901). https://doi.org/10.1007/BF01916078
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01916078