Zusammenfassung
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1.
Die vonKöckemann aus saftigen Früchten isolierte, die Keimung der Samen hemmende Substanz, die für ein besonderes Hormon, das sog. „Blastokolin” gehalten wurde, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein Gemisch von Apfel- und Zitronensäure.
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2.
Man kann jedoch auch den in saftigen Früchten enthaltenen Säuren eine ausschließliche Bedeutung für die Hemmung der Samenkeimung nicht zuschreiben, da auch Fruchtsäfte, die der Säuren entbehren, solche Hemmung ausüben. Wie schon früher (7) gezeigt, sind an der das Keimen der samen hemmenden Wirkung alle in seinem Bestand auftretenden Stoffe: organische Säuren, zuckerartige, Pektin-, Gerb-, und andere Stoffe beteiligt.
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3.
Damit wird die Möglichkeit, irgendeinen Stoff des Fruchtsaftes hinsichtlich seiner Hemmung der Samenkeimung als spezifisch anzuerkennen, ausgeschlossen.
Zitierte Literatur
Oppenheimer, Heinz: Keimungshemmende Substanzen in der Frucht von Solanum lycopersicum und in anderen Pflanzen. Sitzgsber. Akad. Wiss. Wien, Kl. I131 (1923).
Oppenheimer, Heinz: Das Unterbleiben der Keimung in den Behältern der Mutterpflanze. Sitzgsber. Akad. Wiss. Wien, Kl. I131 (1923).
Molisch, Hans: Pflanzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei, 6. Aufl. Wien 1930.
Reinhard, A. W.: Zur Frage der Samenkeimung beiSolanum lycopersicum. Planta (Berl.)20, H. 4. (1933).
Köckemann, Alfons: Über eine keimungshemmende Substanz in fleischigen Früchten. Ber. dtsch. bot Ges.52, H. 8 (1934).
Köckemann, A.: Zur Frage der keimungshemmenden Substanzen in fleischigen Früchten. Beih. Bot. Zbl.55, H. 1 (1936).
Tetjurew, W.: Über die keimungshemmende Substanz in saftigen Früchten. J. botanique (USSR.)1938, Nr 5/6.
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Tetjurew, W.A. Über das sogenannte „Blastokolin”. Planta 32, 211–226 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01912042
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