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Analyse der mitogenetischen Induktion und deren Bedeutung in der Biologie der Hefe

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Ergebnisse und Zusammenfassung

  1. 1.

    Die mitogenetische Induktion einer Hefezelle hat derenvorzeitige Sprossung im Vergleich zu einer mitogenetisch unbeeinflußten Zelle zur Folge. Diese sicherstehende Tatsache sagt indessen noch nichts darüber aus, ob es sich um vorzeitige Stimulation einer noch nicht unbedingt reifen Zelle oder um Abkürzung der normalen Latenzperiode nach dem physiologischen Reiz handelt.

  2. 2.

    Die längst bekannte Erscheinung der sehr spät auftretenden Sprossung einer isolierten Hefezelle findet ihre ungezwungene Erklärung in dem Fernbleiben von Induktion auf die Zelle.

  3. 3.

    Die Mutoinduktion der Hefezellen, die sich in optimalen Verhältnissen (flüssiges Substrat) befinden, beschleunigt in bedeutendem Maße das Auftreten der ersten Sprossungen einer erwachenden Kultur.

  4. 4.

    Hefekulturen von genügender Dichte, deren Zellen durch Muto-induktion mit mitogenetischer Strahlung gewissermaßen gesättigt sind, sind als Detektoren auf Fremdinduktion ungeeignet.

  5. 5.

    Eine notwendige Folge des nachweises einer Mutoinduktion ist die Annahme einer Autoinduktion der Zelle.

  6. 6.

    Durch geeignete Induktion einer verdünnten Tropfenkultur läßt sich ein für das unbewaffnete Auge sichtbarer Makroeffekt nachweisen. Es versteht sich von selbst, daß der verwendete Quarz vorher auf seine Durchsichtigkeit für mitogenetische Strahlen geprüft werden muß (durch gewöhnliche Induktionsversuche).

  7. 7.

    Induktionserschöpfung findet unter Erhaltung dauernd optimaler Milieubedingungen der Kultur nicht statt.

  8. 8.

    Die Erfahrungen an Kulturen in flüssigen Medien (Hängetropfen) lassen sich auf Agarkulturen nicht ohne weiteres übertragen.

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Mit 26 Textabbildungen.

Herr IngenieurE. Ludwig hatte die Freundlichkeit, uns darauf aufmerksam zu machen, daß ihm bereits im Jahre 1916 der Nachweis der Hefestrahlung auf Grund der Einwirkung auf die photographische Platte gelungen ist (Bierbrauerei-Ztg1916). Die Identität dieses Phänomens mit den mitogenetischen Strahlen muß indessen unseres Erachtens bezweifelt werden.Ludwig kam nämlich zu seinen Lichtbildern, indem er Hefekulturen durch schwarzes Papier, rotes Glas und dünne Holzplatten einwirken ließ. Alle diese Medien sind aber für ultraviolette Strahlen von dem für uns in Betracht kommenden Wellenbereich (um 2000 Ångström) nicht durchlässig.

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Baron, M. Analyse der mitogenetischen Induktion und deren Bedeutung in der Biologie der Hefe. Planta 10, 28–83 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01911536

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