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Zur Funktion der Hydathoden von Saxifraga

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Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Funktion der Hydathoden steht in Beziehung zum jährlichen Entwicklungsgange der Pflanze. Sie erreicht ihren Höhepunkt kurz vor Eintritt der Blühperiode und hat mit dem Aufblühen ein Ende.

  2. 2.

    Ein bestimmter Komplex der Außenbedingungen: Licht, Temperatur, Feuchtigkeit der Luft und des Bodens bildet die Voraussetzung für Beginn und Fortdauer der Guttation, doch ist die Exkretion in ihrem Verlaufe von Variationen der Außenfaktoren weitgehend unabhängig.

  3. 3.

    Besonders bemerkenswert ist aber der hemmende Einfluß länger andauernder Dunkelheit auf die Guttation ganzer Pflanzen, isolierter Blätter und abgeschnittener Blattränder.

  4. 4.

    Starke Guttation und reiche Ausscheidung mineralischer Substanz sind nicht aneinander gebunden. Letztere erfolgt „ruckweise” in unregelmäßigen Zeitabständen.

  5. 5.

    Eine einfache Beziehung zwischen der gebotenen mineralischen Nahrung und dem Charakter des Exkretes scheint nicht zu bestehen. Guttationstropfen der normalerweise nicht kalkabsonderndenSaxifraga-Arten hinterlassen auch bei Wasserkulturen in Ca-reicher Lösung keinen mit bloßem Auge sichtbaren Rückstand. Das Exkret der kalkabscheidenden Arten ist auch bei variierten Ca-Gaben nicht merklich vom normalen verschieden.

  6. 6.

    Nicht nur die Gesamtguttation ist von der Entwicklung der Pflanze abhängig, sondern auch jede einzelne Hydathode ist nur in einem bestimmten Entwicklungszustande exkretionsfähig und läßt sich auch dann nicht jederzeit durch begünstigende Außenbedingungen zur Tätigkeit veranlassen.

  7. 7.

    Ihre Arbeitsweise ist nur aus dem Zusammenwirken mehrerer Kräfte zu erklären.

  8. 8.

    Wurzeltätigkeit, Blattgewebedruck, Kapillaritätserscheinungen und Drüsentätigkeit des Epithems wurden an abgeschnittenen Blättern, isolierten Blatträndern und einzelnen Hydathoden auf ihre Bedeutung für den Exkretionsvorgang untersucht und ihre Mitwirkung — jedenfall unter den jeweiligen Versuchsbedingungen — wahrscheinlich gemacht. Beteiligung noch anderer, nicht berücksichtigter Kräfte ist durchaus möglich.

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Schmidt, H. Zur Funktion der Hydathoden von Saxifraga. Planta 10, 314–344 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01911458

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