Untersuchungen über die Lichtverhältnisse im Innern von Hartlaub- und Sukkulentenblättern

Zusammenfassung der Ergebnisse

• 1. Es wird an Hand des inneren Baues zweier schwach sukkulenter, tropischer Hartlaubblätter (Trithrinax campestris undAspidosperma Quebracho blanco) gezeigt, daß hier der eine Nachteil, den die Einschränkung der Oberflächen hinsichtlich verminderten Strahlungsgenusses der tieferliegenden Chlorenchyme nach sich zieht, durch “Lichtschächte” wieder ausgeglichen wird. Die als “Lichtschächte” fungierenden Gewebepartien dienen außerdem noch der Versteifung des Blattes oder als Gerbstoffbehälter.

• 2. Die Gerbstoffidioblasten vielermesembrianthemen üben ebenfalls vielfach noch eine zweite Funktion aus. Auch sie können als “Lichtschächte” dienen, vor allem dann, wenn sie unmittelbar an die Blattepidermis anschließen. Dadurch entstehen “Miniaturfenster”.

• 3. Die meisten Blatt- und Sproß-Sukkulenten benötigen deswegen keine Lichtschächte, weil die chlorophyllführenden Parenchyme so weit sind, daß sie als solche als “Lichtschächte” wirken. Nur durch ihre großen Durchmesser ist es möglich, daß das Chlorophyll noch in Tiefen von 5 mm und darüber genügend hohe Lichtintensitäten zugestrahlt erhält.

• 4. Es wurde die Strahungsdurchlässigkeit einiger “Großfenster” vonHaworthia- undMesembrianthemun-Arten, sowie von Fensterepidermen aktinometrisch bestimmt.

• 5. Gegen die Verwendung des Begriffs “Mimikry” bei gewissenMesembrianthemen werden erneut Bedenken erhobenund die Bedenken aus den Untersuchung abgeleitet.